Vom Evangelium verändert
Ein Kämpfer übersetzt die Bibel
Joseph* war ein gefürchteter Kämpfer in Papua-Neuguinea, der sogar von Nachbarstämmen bezahlt wurde, um für sie zu kämpfen. Wie kommt es, dass er heute bei der Bibelübersetzung in seine Sprache mithilft?
Die Enga-Provinz ist eine der 21 Provinzen Papua-Neuguineas. Hier leben rund 300‘000 Menschen. Viele der Stämme in dem bergigen Gebiet sind in Kämpfe und Fehden untereinander verwickelt. In dem Dorf Imma lebt Joseph*. Er war in der ganzen Region für seine kämpferischen Leistungen und seine Unbarmherzigkeit bekannt, so dass ihn sogar Nachbarstämme als Söldner anstellten, damit er bei Stammesfehden für sie kämpfte.Vor drei Jahren begann ein Pastor, in Imma Gottesdienste zu veranstalten, um die kämpferische Bevölkerung zu erreichen. In den Predigten sprach er vor allem von Vergebung und dass Jesus selbst für die schlimmsten Sünden starb. Diese Worte drangen zu Joseph durch. Er bat Gott um Vergebung und wurde Christ. Heute hilft er den Wycliffe-Bibelübersetzern dabei, die Bibel in seine Sprache zu übersetzen. Diese sind dabei, eine Audio-Bibel für die Enga-Provinz zu produzieren. Aus dem Kämpfer ist ein Leiter geworden, der die Leute seines Stammes anweist, anderen Menschen Gutes zu tun, statt sie zu bekämpfen.
Mit Machete und Bibel
Kürzlich wurde Joseph mit zwei anderen Männern von Matt*, einem Mitarbeiter des Enga-Übersetzungs-Projekts, geehrt. Matt dankte ihnen in der Dorfkirche dafür, dass sie ihm helfen, die Sprache der Enga zu lernen und sich auch um seine Familie kümmern. Er gab den drei Männern eine Axt bzw. eine Machete und eine Bibel in die Hand und erklärte: «Früher gründeten sich eure Leben auf Waffen wie diese. Doch jetzt gründen sie sich auf Gottes Wort. Diese Äxte und Macheten, mit denen ihr früher andere zerstört habt, werden nun gebraucht, um neue Häuser zu bauen und ein neues Leben auf Gottes Wort zu gründen.»
*Name aus Sicherheitsgründen geändert
Webseiten:
Wycliffe Schweiz
Wycliff Deutschland
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / MNN