Religionsfreiheit

Drei Viertel aller Verfolgung trifft Christen

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Etwa 75 Prozent aller religiösen Verfolgung richtet sich gegen Christen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des britischen Zweigs des katholischen Hilfswerks «Kirche in Not». Den Angaben zufolge werden etwa 100 Millionen Christen wegen ihres Glaubens verfolgt.

Das Hilfswerk hat 33 Länder unter die Lupe genommen. Verfolgung ereignet sich danach vor allem im Mittleren Osten, Afrika und Asien. Gestiegen ist das Mass der Christenverfolgung in 22 Ländern, vor allem in Ägypten, Irak, Nigeria und Pakistan, die islamisch geprägt sind. Aber auch in buddhistischen, hinduistischen und kommunistisch-atheistisch regierten Ländern wie Birma, Indien, Sri Lanka und Nordkorea werden wegen ihres Glaubens bedrängt.

«Gedenke»: Gebet für Verfolgte und Leidende

Aus Anlass des Kirchensonntags Reminiscere (Gedenke) am 20. März hat die Evangelische Kirche in Deutschland EKD zur Fürbitte für Verfolgte und Leidende aufgerufen. In den evangelischen Gottesdiensten wurde sowohl an die Christenverfolgung wie auch an die Betroffenen der Erdbeben- und Nuklearkatastrophe in Japan gedacht. Im Materialheft wurde besonders auf Christenverfolgungen in dem indischen Bundesstaat Orissa hingewiesen, wo sich 2007 und 2008 eine Welle antichristlicher Gewalt ereignete. Nationalistisch gesinnte Hindus töteten etwa 120 Menschen und vertrieben Christen aus mindestens 315 Dörfern. 252 Kirchen, 4.640 Häuser und 13 Schulen wurden zerstört. Der EKD zufolge ist die Lage immer noch schwierig.

Weltweit für Religionsfreiheit einsetzen

Der Bischof der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, bezeichnete die Christenverfolgung als eines der zentralen Menschenrechtsprobleme. Darüber dürfe man nicht hinwegsehen, sagte er in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin. Laut dem CDU-Bundestagsabgeordnete Volkmar Klein (Siegen) ist „die Verfolgung und Diskriminierung des Christentums eine der drängendsten Herausforderungen für die internationale Menschenrechtspolitik.» In mehr als 60 Staaten sei die freie Ausübung der eigenen oder der Wechsel zu einer anderen Religion nicht möglich oder der Gefahr massiver Bedrohung und Verfolgung ausgesetzt. Es sei wichtig, dass sich Deutschland weiter für die Religionsfreiheit in anderen Staaten einsetze. Das im Grundgesetz verankerte Grundrecht verpflichte dazu, «denen zur Seite zu stehen, die wegen ihrer Religion Verfolgung und Unterdrückung erleiden».

In den reformierten Kirchen der Schweiz hat sich kürzlich gemäss einem Aufruf der Reformierten Landeskirche Aargau die 100. Gemeinde dazu entschlossen, das Anliegen der Religionsfreiheit von Christen in aller Welt zu unterstützen.

Datum: 22.03.2011
Autor: Fritz Imhof / idea
Quelle: idea

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