Christen in Europa
Wissenschaftler warnen vor Diskriminierung
Christliche Wissenschaftler und Europaabgeordnete haben vor zunehmender Intoleranz und Diskriminierung von Christen in Europa gewarnt. In der heutigen Gesellschaft würden gläubige Menschen häufig herabgewürdigt und ausgegrenzt, erklärte die Leiterin der Beobachtungsstelle Intoleranz und Diskriminierung von Christen in Europa, Gudrun Kugler, am 16. März 2011 bei einer Veranstaltung im Europaparlament.
Die Theologin und Juristin verwies auf ein aktuelles Ereignis in Spanien, bei dem eine Gruppe 50 junger Menschen in eine Kapelle eindrangen, sich entkleideten und antikirchliche Parolen riefen. Dies sei ein massiver Verstoss gegen die Religionsfreiheit, kritisierte Kugler.
Spanien legt Religionsfreiheit restriktiver aus
In Spanien gebe es einen Trend, Religionsfreiheit restriktiver zu interpretieren als bisher, erklärte die spanische Rechtsprofessorin Maria Lourdes Ruano Espina. Religiöse Äusserungen würden vermehrt ins Private gedrängt. Die katholische Religion werde als ein Faktor gesehen, der der modernen Gesellschaft widerspreche.
Das werde auch anhand des vor drei Jahren eingeführten Unterrichtsfachs Bürgerkunde deutlich, erklärte Ruano. Zahlreiche christliche Eltern hätten gegen das Fach protestiert, weil das dort vertretene Menschenbild nicht ihren Überzeugungen entspreche.
Gewalt gegen Christen
Der slowakische Christdemokrat Miroslav Mikolasik nannte es dramatisch, dass im Vertrag von Lissabon kein Verweis auf das Christentum enthalten sei. Es sei bedenklich, dass es der EU nicht gelungen sei, auf die christlichen Wurzeln Europas hinzuweisen. Die italienische sozialdemokratische Europaabgeordnete Patrizia Toia betonte, es müsse anerkannt werden, dass es auch in Europa Gewalt gegen Christen gebe. Jeder Christ müsse daher umso eindeutiger für seine Auffassungen eintreten und sich dagegen wehren, dass Glauben zur Privatsache erklärt werde.
Quelle: Kipa