Christen in Vietnam
Keine Weihnachtsfeier für evangelische Hausgemeinden
Tausende evangelische Christen, die am 19. Dezember in Vietnams Hauptstadt Hanoi zu einer Weihnachtsfeier zusammenkamen, wurden mit Gewalt auseinandergetrieben. Die Polizei nahm sechs Pastoren in Gewahrsam. Laut der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) wurden Versammlungen von Christen in anderen Orten Vietnams ebenfalls brutal aufgelöst.
Als die Christen sich friedlich vor den Toren versammelten und anfingen zu beten und zu singen, schlug die Polizei wahllos auf sie ein. Es ist nicht klar, wie viele Personen dabei verletzt wurden. Die Polizei nahm sechs Pastoren fest. Die Idee der Weihnachtsfeier stammte nach Information der IGFM von in Russland lebenden Vietnamesen, die ihre Erfahrung mit ihren Glaubensbrüdern in Vietnam teilen wollten.
Hauskirchen leiden
Am 4. Adventssonntag wurde auch eine Weihnachtsfeier der «Phuc Am Toan Ven» Kirche («Full Gospel ChurchK) in der Provinz Thanh Hoa verhindert. Pastor Nguyen Trung Ton und die Teilnehmer wurden dabei gedemütigt und brutal misshandelt. Die evangelische Hauskirche «Full Gospel Church» kämpft seit Jahren um eine Genehmigung. Wegen der Nicht-Anerkennung wurden die Christen dieser Kirche verfolgt und diskriminiert.
Barmherzigkeit bestraft
Der mennonitische Pastor Nguyen Hong Quang wurde erneut am 18. Dezember vorübergehend festgenommen, als er bei der Polizei eine Beerdigung nach evangelischem Ritual für Frau Tran Thi Chuot beantragt hatte. Frau Chuot starb am 18. Dezember, nachdem die Polizei sie gewaltsam bei dem Abriss eines mennonitischen Hauses abtransportiert hatte. Frau Chuot (76 Jahre) war eine alte und kranke Obdachlose, die Pastor Quang zur Pflege in seinem Haus aufgenommen hatte. Die Polizei ordnete eine Beerdigung am 19. Dezember an und hinderte mennonitische Christen daran, an der Andachtszeremonie teilzunehmen.
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Quelle: Livenet / IGFM Frankfurt