Altbischof Wolfgang Huber
Worauf es für Christen im Pluralismus ankommt
Christen sollten in einer pluralistischen Gesellschaft «selbstbewusst eine christliche Lebenshaltung zur Geltung zu bringen». Dies sei verheissungsvoller, als über den Geltungsverlust der Kirche zu jammern, sagte der ehemalige EKD-Ratsvorsitzende, Altbischof Wolfgang Huber, am 5. Juni in Berlin.
Huber hielt einen Festvortrag anlässlich des 20. Jahrestages der Wiedereinweihung des Berliner Domes. Er wurde 1905 erstmals eingeweiht. Nach seiner Zerstörung durch Bombardierungen während des Zweiten Weltkrieges wurde er von 1975 bis 1993 wieder aufgebaut. Die Baukosten in Höhe von 45 Millionen D-Mark (etwa 23 Millionen Euro) übernahmen die EKD und die Bundesregierung. Huber zufolge haben Kirchen wie der Berliner Dom in der Stadt vier Aufgaben: Sie sollen den Glauben feiern, das Gewissen schulen, dem Nächsten helfen und Verantwortung für die Zukunft übernehmen.Weitergabe des Evangeliums muss ins Zentrum rücken
Dem Berliner Dom wünschte Huber «klare Erkennbarkeit». Zwar komme es auch auf die Verpackung an, entscheidend seien jedoch die Inhalte. Dabei müsse die Weitergabe des Evangeliums an die nächste Generation ins Zentrum rücken. Kinder und Jugendliche bräuchten Vorbilder des Glaubens und gelebte Traditionen, in denen sie sich heimisch fühlen können. Notwendig seien auch Veranstaltungen für Menschen, die «glaubensentwöhnt und kirchenungeübt» sind. Der Berliner Dom ist die größte Kirche in Berlin. Jährlich verzeichnet er etwa 500'000 Besucher. Die Domgemeinde hat 1'300 Mitglieder. Der Jahresetat beträgt 4,4 Millionen Euro und wird überwiegend durch Eintritte, Konzerte und Veranstaltungen erwirtschaftet.
Quelle: idea