Immigranten finden Jesus

1000 Iraner sind in Deutschland Christen geworden

Immer mehr junge Iraner kommen in Deutschland zum Glauben an Jesus Christus. Gerade erst wurden 14 Iraner in Berlin getauft. Auch in Österreich wachsen die persischen Gemeinden.

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Diakonisse Rosemarie Götz tauft Iraner im «Haus Gotteshilfe» in Berlin
Grund dafür sei ihr kultureller Hintergrund, zitiert das Nachrichtenmagazin Mohabat News den einzigen hauptamtlichen Seelsorger für Iraner innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Pastor Hans-Jürgen Kutzner. «Sie kommen aus einem Gottesstaat, in dem Religion und Politik nicht getrennt sind.» Viele von ihnen hätten im Namen des Islam Gewalt und Folter erlitten. «Wenn man eine Diktatur auf diese Weise erlebt, will man sich davon befreien», so Kutzner. Er betreut deutschlandweit bis zu 1‘000 konvertierte Iraner, die meisten von ihnen sind zwischen 25 und 45 Jahren alt.

Praktische Hilfe

Eine der Gemeinden, in denen Iraner zum christlichen Glauben finden, ist das «Haus Gotteshilfe» in Berlin. Hier wurden zu Ostern 16 Iraner getauft, Anfang August waren es weitere 14. «Wir waren eigentlich eine Seniorengemeinde», berichtet Pastor Klaus-Jürgen Schreck, Vorsitzender dieser Landeskirchlichen Gemeinschaft, dem «Tagesspiegel». Doch dann kam Nadi, eine Dolmetscherin aus einem Nachbarschaftsprojekt, und brachte nach und nach ihre Freunde mit. Sie besuchten zunächst die mehrmals pro Woche stattfindenden Deutschkurse. Die Diakonisse Rosemarie Götz begleitete die iranischen Kirchenbesucher auch auf Behördengänge und half bei Übersetzungen.

«Das macht man nicht für ein Bleiberecht»

Mittlerweile sind neben den 50 deutschen Gemeindeglieder auch gleich viele Iraner fest in die Gemeinde integriert. In ihrer Heimat droht ihnen hierfür die Todesstrafe. «Mich fragen immer wieder Leute, ob sich die Iraner nicht einfach nur taufen lassen, um eine Aufenthaltserlaubnis zu erhalten», erzählt Schwester Rosemarie. Ein Bekenntnis zum christlichen Glauben erschwere die Abschiebung in den Iran. «Aber diese Menschen hier sind teilweise Akademiker, sie haben ihre Existenz hinter sich gelassen. Das macht man nicht für ein Bleiberecht in Deutschland.»

Endlich religiöse Freiheit: «Ich hatte Angst vor der Polizei»

Einer der iranischen Gemeindeglieder ist Fardi Shad. Für ihn ist es etwas besonderes, in Deutschland seinen Glauben frei ausleben zu können. «Ich bin im Iran schon Christ gewesen, aber ich konnte nicht in die Kirche gehen», berichtet er dem Tagesspiegel. «Ich hatte Angst vor der Polizei.» Deshalb musste er sich heimlich mit anderen Christen treffen, um die Bibel zu lesen und zu beten.

Schätzungen zufolge konvertieren in Deutschland jeden Monat einige Dutzend iranische Flüchtlinge vom Islam zum Christentum. Seelsorger Kutzner wird vor allem mit praktischen Fragen konfrontiert, beispielsweise, welche Haltung man beim Gebet einnehmen sollte. Denn «viele der Iraner bringen einen festen Glauben mit», so Pastor Kutzner. «Sie wollen keine neue oder andere Spiritualität, fromm sind sie selber.» Was sie wollen, ist Jesus Christus nachzufolgen.

Aufbruch in Österreich

Auch in anderen Ländern Europas wächst laut Mohabat News die Zahl iranischer Christen. Sie treffen sich in Hausgemeinden, um Gottesdienst zu feiern und mehr über den christlichen Glauben zu lernen. So auch in Österreich: Allein in Wien gäbe es fünf iranische christliche Gemeinden, deren Mitglieder mehrheitlich einen islamischen Hintergrund haben. Im vergangenen Jahr seien 15 Prozent der getauften Personen Oberösterreichs Iraner gewesen.

Webseite von Mohabat News

Datum: 20.09.2012
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet.de / Mohabat News / Tagesspiegel / evangelisch.de

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