Auswärtiges Amt Deutschland
Keine Berater mehr aus Religionsgemeinschaften
Das Aussenministerium hat die Zusammenarbeit mit Beratern aus Religionsgemeinschaften beendet. Der Kontakt zu den Glaubensgemeinschaften soll trotzdem aufrecht erhalten werden.
Nach einer Überprüfung der Zusammenarbeit mit externen Beratern aus Religionsgemeinschaften hat das Auswärtige Amt diese Kooperation ausgesetzt. Es gebe auch keine Pläne, diese Beratung wieder aufzunehmen, hiess es aus Kreisen des Aussenamts in Berlin.
2020 hatte es scharfe Kritik an der Berufung der stellvertretenden Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime, Nurhan Soykan, zur Beraterin für das Team «Religion und Aussenpolitik» gegeben. Gegen sie gab es den Vorwurf antisemitischer Positionen. Das Aussenamt hatte das Projekt daraufhin auf Eis gelegt. Berater aus dem Bereich des Christen- und Judentums, die damals noch für das Auswärtige Amt gearbeitet haben, sind inzwischen ausgeschieden.
Friedenspotential stärken
Der damalige Aussenminister und heutige Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte das Projekt «Religion und Aussenpolitik» 2016 ins Leben gerufen. Ziel ist es nach Ministeriumsangaben, den Einfluss der Religionen besser zu verstehen und deren Potenzial für Frieden stärken.
Aus dem Auswärtigen Amt hiess es, dass auch ohne externe Berater der Kontakt zu Religionsgemeinschaften aufrechterhalten werden soll. Dies sei weiter Hauptauftrag des Referats. SPD, Grüne und FDP hatten im Koalitionsvertrag angekündigt, diesen Bereich im Aussenamt zu stärken.
Dieser Artikel erschien zuerst bei PRO Medienmagazin
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Quelle: PRO Medienmagazin