An Universität von Dhaka
Gebetsraum für Frauen religiöser Minderheiten
In einem Wohnheim für Studentinnen an der Universität Dhaka in Bangladesch wurde kürzlich ein Gebetsraum eröffnet, für Frauen, die religiösen Minderheiten angehören – also für Hindus, Buddhistinnen und Christinnen.
Aufgrund wiederholter Anfragen von Studentinnen, die religiösen Minderheiten angehören, wurde in einem Studentinnen-Wohnheim der Universität Dhaka ein Gebetsraum eingeweiht, damit Christinnen, Buddhistinnen und Hindus einen Ort haben, an dem sie sich treffen und beten können.
In Bangladesch ist die Hauptreligion der Islam, nach Indonesien (231 Millionen Muslime), Pakistan (212 Millionen) und Indien (200 Millionen) ist Bangladesch mit rund 154 Millionen muslimischen Einwohnern die viertgrösste islamische Nation der Welt. Die christliche Minderheit zählt rund 1,1 Millionen Gläubige.
Erstmals für Nicht-Muslime
Während Muslime an den Universitäten Zugang zu speziellen Orten für die Ausübung ihrer Religion haben, wurde für Studierende anderer Glaubensrichtungen bislang nichts zur Verfügung gestellt.
«AsiaNews» berichtet, dass dies ein erster Schritt ist, da weitere Gebetsräume, die für alle Religionen zugänglich sind, in anderen Gebäuden der Fakultät eingerichtet werden sollen. Diese Initiative wird sowohl von den Studenten als auch von den Professoren begrüsst.
«Grosser Erfolg»
Professorin Lafifa Jamal erinnerte daran, dass eine Universität ein Ort ist, an dem Studierende aller Religionen die gleichen Rechte haben. Der Gebetsraum sei eine gute Entscheidung und sie erwarte, dass andere Universitäten sich von dieser Initiative inspirieren lassen.
Laut Sujana Gomes, einer christlichen Studentin, ist dies ein «grosser Erfolg». «Viele unserer älteren Studenten hatten diese Möglichkeit nicht», betont sie.
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Autor: Camille Westphal Perrier / Daniel Gerber
Quelle: Infochretienne / Übersetzung: Livenet