Ruanda als Beispiel
«Leben mit Vision» für ganz Afrika
Rick Warren (60), der Pastor der US-amerikanischen Saddleback-Gemeinde, plant für 2015 einen gesamtafrikanischen «Leben mit Vision»-Kongress in Ruanda. Aus allen 54 afrikanischen Nationen sollen Pastoren und Leiter während eines neu begründeten «Thanksgiving»-Festes ein Zeichen für Versöhnung und Dankbarkeit setzen.
Der gesamtafrikanische «Leben mit Vision»-Kongress soll vom 6.-10. August 2015 in der ruandischen Hauptstadt Kigali stattfinden. Während dieser Tage wird in Ruanda «Shima Imana» gefeiert, eine Art Versöhnungsfest, das an den Genozid vor 20 Jahren erinnert.
«Leben mit Vision»
Mit dem Buch «Leben mit Vision» führte Warren zwei Jahre lang die Sachbuch-Bestenliste der Vereinigten Staaten an. Es wurde weltweit etwa 30 Millionen mal verkauft. Die Kampagne zum Buch mit ihren Prinzipien für ein erfülltes Leben prägte auch in der Schweiz, Deutschland und Österreich mehr als 700 Kirchen und Gemeinden. Ruanda soll bei der kommenden Konferenz zum Thema nach ganz Afrika hineinwirken – nicht zuletzt aufgrund seiner Führungsrolle im Bereich Versöhnung.
Bei einer Pressekonferenz in Kigali unterstrich Warren: «Ich war oft in Ruanda, aber dies ist meine wichtigste Reise. Diese Woche bringe ich über 100 Leiter aus 30 afrikanischen Nationen hierher, genauso wie aus Russland, China, Indien und den USA. Ich möchte, dass sie sehen, was in diesem Land vorgeht, Wachstum, Entwicklung und Fortschritt erkennen, die in dieser Nation und in ihren Gemeinden geschehen ist, während wir uns auf das Treffen 2015 vorbereiten.»
Zeichen der Versöhnung
Auf Einladung von Paul Kagame, dem Präsidenten Ruandas, begann Warren mit «Leben mit Vision»-Kampagnen im ganzen Land. Inzwischen hält er fest: «Seit zehn Jahren arbeite ich mit ruandischen Gemeinden und beobachte sie. Ich glaube, jetzt ist die Zeit gekommen, dass sie der Welt ein Beispiel sein können. Es ist doch typisch Gott, dass er eine kleine Nation wie Ruanda nimmt, der die Welt vor 20 Jahren in ihrer grössten Not die kalte Schulter zeigte, um sie heute zum Segen zu setzen.»
P.E.A.C.E.
P.E.A.C.E. ist ein Akronym für Fördere Versöhnung (Promote reconciliation), Rüste dienende Leiter aus (Equip servant leaders), Steh den Armen bei (Assist the poor), Kümmere dich um die Kranken (Care for the sick) und Bilde die nächste Generation aus (Educate the next generation). Das Programm ist Bestandteil von Warrens Arbeit in Afrika und weltweit. Der Pastor ist überzeugt: «Ich glaube, dass das Geheimnis des Friedens für den Nahen Osten in Ruanda liegt. Die Leiter der Welt müssen Ruanda studieren. Es sollte ihr Vorbild werden.»
Mehr als 3'200 Pastoren haben ein dreijähriges PEACE-Training absolviert. Ihre Gemeinden bieten seitdem Mikrokredite, Vorschulen und landwirtschaftliche Ausbildungen an. Zu Thanksgiving 2015, dem «Shima Imana» in Ruanda, soll dessen gelebte Versöhnung zusammen mit den anderen Komponenten zum Exportschlager des afrikanischen Staates werden. «Zwanzig Jahre nach dem Völkermord sind wir ein neues Ruanda. Wir haben gesehen, wie sich das Land entwickelt hat, und weder Gott widerstehen konnte noch dem, was er für Ruanda getan hat.»
Das Buch «Leben mit Vision» von Rick Warron kaufen:
Schweiz
Deutschland
Webseite:
All Africa (englisch)
Zum Thema:
Vergebung leben: Ruanda und ich
Trauriges Jubiläum: Ruanda zwischen Völkermord und Versöhnung
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet