Jugendtreffen in Kuba
Evangelisation auf Havannas Strassen
Hunderte Jugendliche aus ganz Lateinamerika trafen sich in der ersten Aprilwoche in La Habana, Kuba, zum internationalen Jugendkongress der Jugendnetzwerke und zur gemeinsamen Evangelisation.
Der Kongress findet einmal jährlich – normalerweise über Ostern – statt und kam in diesem Jahr erstmals nach Kuba. Zum Auftakt wurde das Teatro Mella in La Habana gemietet. Besonders für die Teilnehmenden der Karibikinsel war dies ein historischer Moment. «59 Jahre lang haben wir versucht, in diesem Theater (christliche) Events zu veranstalten. Und Gott hat das jetzt möglich gemacht», erzählt Alida León, Pastorin und nationale Vorsitzende des Evangelischen Bundes in Kuba.Den ersten drei Tagen voller Workshops, Andachten und viel Musik, folgte ein zweiter und fast wichtigerer Teil: Die Jugendlichen zogen drei Tage lang mit den Gemeindeleitern in Dörfer und Kleinstädte der Insel, um soziale Hilfe anzubieten und den Menschen vom Evangelium zu erzählen. Auch im nächsten Jahr soll die Konferenz in Kuba stattfinden.
«Kosmetische» Reformen auf der Insel
Während noch vor wenigen Jahren solche evangelistischen Aktionen auf der Insel undenkbar gewesen wären, bleibt die Situation für viele kubanische Christen dennoch weiterhin kritisch. Wie es im letzten Bericht der Organisation «Christian Solidarity Worldwide» (CSW) heisst, hat sich die Zahl der Übergriffe auf die Religionsfreiheit im vergangenen Jahr im Land verdreifacht. Kubanische Gemeindeleiter würden die vermeintlich positiven Reformen als rein «kosmetisch» bezeichnen, um das internationale Ansehen des Landes zu verbessern. Doch, so heisst es im Bericht, scheint die Regierung unter Raúl Castro religiöse Organisationen und insbesondere ihre Leiter als potentielle Gefahr zu sehen und versucht deshalb, deren Aktivitäten so stark wie möglich zu kontrollieren.
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Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Noticiacristiana.com / Livenet