Ökologischer Fussabdruck

Wie viel vom Globus darf's denn sein?

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Nach dem Corona-Lockdown gehen wir über die Bücher, ob Ferien nicht so weit weg oder etwas einfacher auch ok wären. Die Natur erholte sich im Wasser und am Himmel merklich und auch menschliche Seelen kamen zur Ruhe. Und jetzt? Etwas mehr vom Weniger? Der Footprint, zeigt wie viele Ressourcen wir im Alltag verbrauchen.

Möchten Sie mal konkret wissen, wie viel Wasser, Öl, Ernährung oder Mobilitäts-Güter sie im weltweiten Vergleich verbrauchen? Dann können sie das mit dem Rechner des ökologischen Fussabdrucks tun und mit rund 35 Fragen einen Überblick erhalten. Und postwendend werden auch praktische Tipps zur Korrektur für einen schonenden Alltag geliefert.

Nun hab ich den Footprint-Rechner wiedermal selber benutzt, sehe wie's bei mir steht und kann es mit dem Schweizerischen und dem weltweiten Durchschnitt vergleichen. Da kommt Überraschendes zutage.

Die Spuren auf der Erde

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Globale Verteilung des ökologischen Fussabdrucks
«Der ökologische Fussabdruck misst den Verbrauch natürlicher Ressourcen und drückt die globale Fläche aus, die für die Produktion dieser Ressourcen notwendig wäre. Er zeigt auf, wie viel ökologisch erforderlich ist, damit eine Region, ein Land oder die gesamte Menschheit die eigenen Bedürfnisse decken und die Abfälle neutralisieren kann», so die Erklärung auf der Seite des Bundesamtes für Statistik.

In wenigen Minuten kann ich also ermitteln, wieviel CO2 ich generiere und wie ich meinen Fussabdruck verringern kann, wo das nötig ist. Und es zeigt mir auch auf, wo ich mit meinem ökologischen Fuss bereits gut unterwegs bin .

Der Selbstversuch

Nun war ich gespannt, wie mein Fussabdruck aussieht, wie viele Ressourcen ich tatsächlich verbrauche.

Tja, aufgefallen ist mir, dass ich bei gewissen Bereichen wenig Einfluss habe; ich wohne in einer Mietwohnung, wo die Energiequelle vorgegeben ist, oder beim Restaurant-Zmittag sind Lebensmittelherkunft und Stromverbrauch auch mässig beinflussbar. Folgende Bereiche werden gemessen:

1) Öffentliche Dienstleistungen

2) Ernährung

3) Mobilität

4) Wohnen und Energie

5) Konsum (non Food)

Und dann das Resultat: Tatatataa!

«Ihr persönlicher Footprint: Gratulation! Das ist vorbildlich! Trotz des zusätzlichen Gewichts, das sich aus den Belastungen durch öffentliche Einrichtungen und Institutionen ergibt, sind Sie im Vergleich zum Schweizer Durchschnitt eine geringere Belastung für unseren Planeten. Herzlichen Dank und weiter so!»

«Wir bräuchten 1,7 Planeten...»

Ihr Wert in Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr – 7,41 Tonnen, zum Schweizer Durchschnitt 13,51 und weltweitem Durchschnitt von 7,41. Und die Schlussbilanz, zeigt dann doch, dass ich einfach zu viel Verbrauch tätige: «Würde die gesamte Weltbevölkerung so leben wie Sie, bräuchten wir 1,7 Planeten», plus der Hammersatz: «Leider haben wir nur diesen einen.»

Dann wird's konkret mit meiner Ressourcen-Bilanz: «Würde man die von Ihnen verursachten Emissionen in Abfallsäcke abfüllen, wäre dies gleich viel, wie wenn Sie täglich 326 Säcke à 35 Liter entsorgen müssten. Anders ausgedrückt: Güter und Dienstleistungen, die sie konsumieren, verursachen bei der Produktion, der Nutzung und der Entsorgung etwa 7,41 Tonnen CO2-Äquivalente innerhalb eines Jahres.»

Die Sache mit demEssen und Unterwegssein

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Ökologischer Fussabdruck der Schweiz im Vergleich zur Biokapazität der Welt
Ich komme also gerade so auf den guten weltweiten Durchschnitt, der einiges unter dem Schweizer Schnitt liegt. Dies hole ich vor allem durch den Punkt Mobilität heraus, weil ich nicht Auto fahre und zu Fuss, per Velo und ÖV unterwegs bin.

Negativ reinhauen tun mir die Bereiche «Öffentliche Dienstleistungen» und «Ernährung». Einerseits ist es der Klassiker für uns Schweizer, die eine hervorragende Infrastruktur mit allen Institutionen wie Spitälern, Strassenbau etc. haben, aber dies sind genau die grossen Energie- und Ressourcen-Schlucker.

Bei «Ernährung» erwischt's mich hauptsächlich mit der «Auswärts-Esserei», die vor allem auf meinen Einpersonen-Haushalt mit externem Arbeitsort zurückzuführen ist. Die Nachhaltigkeit in den Restaurants ist schwer beinflussbar.

Ein Vorteil des Fragebogens ist, dass man bei einigen Fragen keine Antwort geben muss, weil sie bereits auf einen Schweizer Durchschnitt pauschalisiert werden (öffentliche Dienstleistungen etc.). Zudem spuckt der Test sechs praktische Tipps aus, wo ich persönlich meinen Fussabdruck verringern kann, was sehr hilfreich und motivierend ist. Ein Beispiel: «Senken Sie Ihren Fussabdruck um 0,88 Tonnen CO2, indem Sie pflanzliche Eiweissquellen wie etwa Erbsen, Linsen bevorzugen und nur noch höchstens sechs Portionen Milchprodukte oder vier Eier pro Woche konsumieren.»

Jawohl, hab ich in meinem Hirn abgespeichert.

Die Schweiz und der Rest der Welt

Im Jahr 2016 überstieg der weltweite Pro-Kopf-Fussabdruck die weltweit verfügbare Pro-Kopf-Biokapazität. Die meisten Industrieländer verbrauchen mehr als zwei Planeten Erde, während die Länder des indischen Subkontinents, in Südostasien und Afrika weniger als einen Planeten Erde verbrauchen.

Der schweizerische Pro-Kopf-Fussabdruck liegt im westeuropäischen Schnitt. Über vier mal mehr Ressourcen verbraucht haben Katar, Luxemburg, die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain, Kuwait, Tobago, die Vereinigten Staaten, Kanada, die Mongolei,  Estland, Dänemark, Australien und ein paar weitere.

Beinahe dreimal die Erde wäre erforderlich, wenn alle wie die Schweizer Bevölkerung leben würden; sie konsumiert 2,8-mal. Der Verbrauch fossiler Energie macht fast drei Viertel des ökologischen Fussabdrucks der Schweiz aus. Mit 23,5 Prozent des gesamten Fussabdrucks stellt allerdings auch unser Bedarf an Ackerland, Wald und Naturwiesen (Weidewirtschaft) einen wichtigen Anteil dar.

Fazit

Fazit Bericht: Wir Schweizer leben somit auf Kosten künftiger Generationen und anderer Erdteile.

Mein persönliches Fazit: Aus der Dankbarkeit von all den vorhandenen Gütern Stärke tanken und echte Solidarität leben!

Ökologischen Fussabdruck berechnen:
Footprint-Rechner

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Datum: 03.07.2020
Autor: Roland Streit
Quelle: Livenet

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