Top-Manager vom Gewissen geplagt
Das sind Ergebnisse des "Managerpanels", durchgeführt von der internationalen Personalberatung LAB Lachner Aden Beyer & Company in Kooperation mit der "Wirtschaftswoche."
"Wegen des wachsenden Drucks, ständig und kurzfristig Erfolge vermelden zu müssen, glauben Top-Manager zunehmend, ohne Verrat an den eigenen moralischen Massstäben nicht überleben zu können", sagt Klaus Aden, Geschäftsführender Gesellschafter von LAB & Company. Oder, wie es ein Umfrageteilnehmer zuspitzt: "Als Barsch überlebt es sich eben schlecht im Haifischbecken."
Gefragt wurden die Teilnehmer auch danach, ab welchem Zeitpunkt im Berufsleben Gefahr droht, entgegen eigener Moral zu handeln. Für rund ein Viertel liegt diese bereits mit der ersten Projektverantwortung vor, für 51 Prozent erst mit der Übernahme von Führungsverantwortung.
Der Widerspruch von Moral und Ethik einerseits und Sachzwängen andererseits scheint Deutschlands Top-Manager stark zu bewegen. Insgesamt gingen im Rahmen der Umfrage mehr als 120 Kommentare ein. Hier einige Auszüge:
"Wenn ich heute jemanden als unehrlich empfinde, habe ich keine Probleme mehr, ihn gezielt zu belügen und zu manipulieren."
"Das Schlimmste ist der Zwang, an eindeutig unmoralischen Massnahmen mitwirken zu müssen."
"Wenn der moralische Weg stets der einfache wäre, würde jeder automatisch das richtige tun."
Teilnehmer der alle zwei Monate stattfindenden Umfrage von LAB & Company in Kooperation mit der Wirtschaftswoche sind 870 Führungskräfte der deutschen Wirtschaft, die zu zwei Dritteln der ersten oder zweiten Hierarchieebene angehören. Am aktuellen Managerpanel haben sich 305 Führungskräfte mit Antworten beteiligt.
Quelle: LAB Lachner Aden Beyer & Company