Karl Walfridsson
«Ohne ihn ist alles nichts.»
Karl ist Sänger und Lyriker der Rockband «Pantokrator» aus Schweden. Ihr neustes Album «Blod» beginnt in Eden. «Dort verlor der Mensch den Kontakt zu Gott. Sie versuchten dann, ihre Nacktheit mit Blättern zu verdecken. Gott fand das dann nicht gut genug und tötete ein Tier. Das erste Blutopfer der Geschichte. Die Geschichte des Albums beginnt bei diesem ersten Blut, führt dann über Abraham und Isaak und die Erwartung des Messias bis zur Errettung durch Jesus Christus. Im dritten Song ruft das Blut Abels von der Erde, als Kain ihn umbringt. Das Blut Christi ruft vom Himmel, das Blut der Gnade.»
Eine Schwäche, die Sie durch den Glauben besser in den Griff bekommen haben ...
Ich wuchs als Christ auf. Aber vor allem in den letzten Jahren ist mein Vertrauen gewachsen. Vorher hatte ich eine schwere Zeit. Bis ich dann sagte: «Herr, Dein Wille geschehe.» Denn sein Wille war nicht mein Wille gewesen. Aber er wusste, was das Beste für mich ist. Unser Bassist ist da einen Schritt weiter. Er ist mein Vorbild. An ihm wachse ich.
Ein Tipp, wie man Gebet und Bibellese interessant gestalten kann:
Ich finde, es ist interessant, die Bibel zu lesen und zu beten! Ich habe ein tiefes Interesse an der Bibel. Mit 16 begann ich die Bibel zu lesen. Ich ging darin ganz auf. Als ich sie zum ersten Mal durchlas, war ich völlig versunken darin und hab nur noch gelesen. Ich muss das also nicht erst interessant machen; es ist bereits interessant.
Was begeistert Sie am meisten an Gott?
Eine sehr schwierige Frage. Ich finde, er ist ein sehr guter Gott. Ja, mich begeistert seine Gnade. Und wie er ist und Jesus ihn in seinen Lehren vorstellt. Oder wie er sich im Alten Testament präsentiert. Dort sagt er, dass er durch den Seesturm kommt. Jesus tat dann das Gleiche im Neuen. Ich mag das. Er kam durch den Sturm. Und die Jünger erschraken und fragten, wer dieser Mann ist. Dabei hätten sie es lesen können.
Wie sind Sie Christ geworden?
Ich wuchs in einem christlichen Elternhaus auf und machte eine persönliche Entscheidung für Christus. Mein Christsein war aber nicht mit einem Mal plötzlich da, sondern es ist gewachsen.
Warum sind Sie Christ?
Ich antworte mit Petrus. Jesus hatte ihn und die anderen gefragt: «Wollt ihr mich auch verlassen?» Da sagte Petrus: «Wohin sollen wir gehen? Bei dir ist das Leben!» Ja, das Leben ist bei Christus. Und ich will leben.
Beschreiben Sie ein spezielles Erlebnis, das Sie mit Gott gemacht haben.
Jeder Auftritt ist speziell. Es ist schwierig zu beschreiben. Ich fühle da einfach die göttliche Kraft des Löwen von Juda. Auf der Bühne habe ich viele Meetings mit ihm. Ich bete viel, auch sonst im Leben. Ich erlebe ihn stark auf der Bühne oder zum Beispiel beim Bibellesen und wenn er mir die Augen öffnet und ich etwas verstehe.
Haben Sie schon Mal daran gedacht, die ganze Christensache über Bord zu werfen?
Daran gedacht vielleicht schon, beim Rebellieren. Aber währenddem habe ich dann wieder mit Gott gesprochen. Er ist so tief in mir drin, ich kann das gar nicht, ihn loswerden. Ich könnte zwar vor ihm weglaufen, aber er wär immer noch da. Und ich würde an ihn glauben. Weil er da ist. Also wäre es dumm. Ich kann nicht flüchten.
Warum sind Sie trotzdem drangeblieben?
Wenn ich am äussersten Ende der Welt wäre, wäre er da. Wenn ich ein Bett in der Hölle hätte, wäre er da. Das steht in der Bibel. So fühle ich es auch. Er ist da. Und das Leben ist ihn ihm. Ohne ihn ist alles nichts.
Welche Eigenschaft(en) von Gott verstehen Sie nicht?
Manchmal ist er ein Mysterium. Wütend werde ich, wenn Unrecht geschieht. Dann sage ich manchmal: «Gott, lass mich die Typen packen!» Aber Gott sagt in der Bibel, dass die Rache sein ist. Dann antworte ich: «Sende deine Engel über sie!» Aber auf der anderen Seite hat Gott Gnade mit mir. Dann weiss ich, dass auch ich geduldig sein soll. Ich hab also manchmal meine alttestamentlichen Seite, aber ich hab’s gern, wenn Gott gnädig mit mir ist. Das ist ein Konflikt.
Klagen Sie Gott manchmal an? Wie?
Ich war sehr wütend, als ich heiratete. Eigentlich war’s die Erfüllung meiner Gebete. Aber ich hatte keinen Job, keine Wohnung und kein Geld. Da sagte ich: «Gott, es steht in der Bibel: Der Mensch verlässt Vater und Mutter und lebt mit seiner Frau. Aber ich kann das nicht! Ich hab ja keine Arbeit! Warum gibst Du mir keinen Job?» Ich fuhr dabei auf meinem Fahrrad und betete: «Gott, wenn Du mir keine Wohnung gibst, dann werd ich wütend!» Das war völlig stupid. Ich kann Gott doch nicht beeindrucken ...!
Daheim rief ich dann bei einem Wohnungsvermittler an, und der hatte gleich was für mich. Ich war beschämt. Gott hatte schon vorher geantwortet. Er wusste, dass alles richtig kommt, und ich war noch am Quengeln. Das passiert manchmal. Ich weiss, dass das stupid ist. Oft hat er die Sache nämlich schon im voraus erledigt.
Was für Situationen, Gedanken oder Ereignisse bringen Sie zum zweifeln?
Ich zweifle nicht seine Existenz an. Aber wenn ich auf etwas warten muss, von dem ich finde, ich sollte es unbedingt haben, dann bringt mich das massiv ins Fragen. Ich bete darüber und bete und will eine Antwort haben. Ich zweifle dann, ob ich die Sache geregelt bekomme und ob er mir helfen wird. Ich will die Antwort jetzt, aber ich habe zu warten. Das sind harte Zeiten.
Welche Frage möchten Sie Gott unbedingt stellen?
Ich weiss es nicht, wirklich nicht. Wir werden sehen. Wir werden’s sehen, wenn wir dort sind.
Warum denken Sie, dass sich ein Leben als Christ auf Dauer lohnt?
Das Leben bietet käuflichen Sex für alle. Trinken, stehlen, lügen und all das. Das verletzt dich nur. Du wirst davon nicht glücklich. Ich kenne Leute, die trinken am Abend viel. Am Morgen sagen sie dann: «Das werde ich nie mehr tun.» Am nächsten Morgen wieder das Gleiche. Das ist nicht das, was ich will. Eine Frau zu haben und mit ihr glücklich zu sein, das erfüllt einen. Es gibt Leute, die machen’s mit vielen und werden doch nicht befriedigt. Das ist der Wille des Teufels. Die Regeln des christlichen Lebens sind die Besten. Und wenn man hier etwas vermisst, dann wird man im Himmel dafür belohnt. Ich finde, Christsein ist der beste Weg.
Steckbrief
Zivilstand: Ich bin glücklich verheiratet. Wir haben zwei Söhne, 2 und 4 Jahre. Gitarre spielen sie noch nicht, nein. Aber einer spielt David, und ich bin Goliath. Dann rennt er brüllend zu mir rüber.
Gemeinde: Evangeliska Fosterlands Stiftelsen
Hobbys: Bibellesen. Und Gegenstände aus der Kampfkunst und östlichen Kampfsport. Ich trainiere selber nicht. Es interessiert mich einfach. Da ist irgendwo ein kleiner Krieger in mir. Und ich mag feines Essen und Malen. Für CD-Covers und Logos. Und ich sammle Demos von Untergrundbands.
Beruf: Ich arbeitete in einer Firma, die Kaffeemaschinen herstellt.
Werdegang: Nach der Schule studierte ich Kunst. Aus Freude. Aber ich mache nun etwas ganz anderes. Ich liefere mit dem Auto Sachen aus, das ist mein Job. Dabei kann ich CDs und Bibel hören und andere Bücher.
Wohnort: Halmstad.
Herkunft: Schweden.
Lieblingsbibelstelle: Die Psalmen mag ich sehr. Und im Kolosserbrief das zweite Kapitel. Es handelt von trügerischen Religionssystemen und dem Frieden in Jesus. Und dass er die Mächte ans Kreuz genagelt hat.
Lieblingsmusikgruppe(n): Antestor.
Webseite: www.panto.tk
Diskografie:
1997: Unclean Plants / Ancient Pats (demo)
1998: Even unto the Ends of the Earth (demo)
2000: Allhärskare
2001: Songs of Solomon (EP)
2003: Blod
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch