Fussball-Trainer Jürgen Klopp

«Ich glaube an einen Gott, der Menschen so liebt, wie sie sind»

Die Niederlage im Champions-League-Finale ändert nichts an Jürgen Klopps Kultstatus beim FC Liverpool. Er versprach bereits, den Pokal im nächsten Jahr nach Liverpool zu holen. Jürgen Klopp ist eine Marke für sich. Aber er ist nicht nur ein Top-Trainer, er hat auch eine tiefgründige Seite. Hier erzählt er, warum der Glaube an Gott für ihn so wichtig ist.

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Jürgen Klopp (Bild: Facebook)
Wenn Jürgen Klopp am Spielfeldrand steht, ist er mit Herz und Leidenschaft dabei. Impulsiv, laut, voller Energie. Ebenso leidenschaftlich ist Kloppo, wenn er über das spricht, was seinem Leben Fundament und Sinn gibt: sein Glaube an Gott.

Von Klein auf mit Gott verbunden

Schon als Kind wuchs der gebürtige Schwabe mit dem Wissen auf, dass es Gott gibt. Doch sein Kinderglaube verändert sich später. Jürgen Klopp erzählt: «Meine Mutter hat sich abends zu mir ans Bett gesetzt und mit mir über den lieben Gott gesprochen und gebetet – ich fand das toll. Aber trotzdem hat sie so'n bisschen das Gefühl vermittelt vom strafenden Gott. Da gab es zwei Instanzen: Der Vater, der am Wochenende nach Hause kommt, und diese Drohung 'Wenn das der liebe Gott sieht!'.

Damit habe ich mich wirklich ernsthaft auseinandergesetzt, bin manchmal mit schlechtem Gewissen durch die Gegend gelaufen und habe lange gebraucht, bis ich mich von dieser Strafinstanz verabschiedet habe. Aber das hat dazu beigetragen, dass ich dann eines Tages auch die andere Wahrheit verstanden habe: Er ist da! Und er findet mich in Ordnung, so wie ich bin. Also habe ich darüber mein Verständnis für Gott und auch mein Verhältnis zu ihm entwickelt. Und mittlerweile habe ich eine ganz gesunde, offene Art, zu Gott zu beten und mit ihm zu sprechen, dass es mir einfach rundum gut geht. Und ich würde einfach jedem wünschen, dass er diese Erkenntnis auch hat.»

Gott nahe sein, tut gut

Fussball ist Kloppos Leidenschaft, aber da gibt es etwas, das dem Top-Trainer Tiefe gibt: «Der Glaube führt mich durchs Leben und ist meine absolute Reissleine, meine Leitlinie, er ist für mich unendlich wichtig. Ich bin nicht erleuchtet worden oder so. Ich habe einfach für mich erkannt, dass ich da jemand habe, auf den ich mich verlassen kann und ich möchte gerne, dass das im umgekehrten Fall ähnlich gesehen wird. Ich bin natürlich schwächer und bin nicht immer dieser verlässliche Partner, aber ich habe eins erlebt: Das mit Gott ist eine extrem verlässliche Partnerschaft und das ist absolut top. Ich glaube, dass es einen Gott gibt, der uns Menschen liebt, genau so, wie wir sind, mit all unseren Macken.»

Jesus ist für ihn die wichtigste Person der Geschichte: «Durch ihn hat sich alles verändert. Was er getan hat, war das Grossartigste, was jemals vollbracht wurde. Wir werden niemals in der Lage sein, so etwas zu tun, müssen wir aber auch nicht. Jesus hat es ja schon für uns getan.»

Und der Glaube hat auch Auswirkung in Klopps Leben: «Ich bin um Himmels Willen nicht frei von Fehlern, Schwächen, Sünden, aber mir ist sehr daran gelegen, wenn ich irgendwo auftauche, das Leben meiner Mitmenschen ein bisschen angenehmer zu machen – dass man der Grundidee des Zusammenlebens ein bisschen näherkommt. Und das funktioniert ganz einfach dann, wenn man sich nicht so wichtig nimmt.»

Die Verbindung zu Gott aufrecht erhalten

«Im Gegensatz zu Cacau und Ya Konan, die in sehr schwierigen Verhältnissen aufgewachsen sind, komme ich aus einer sehr behüteten schwäbischen Familie, in der man sich keine Gedanken darum machen musste, ob am nächsten Tag auch genug zu essen auf dem Tisch stehen würde. Für die meisten von uns ist so etwas auch völlig normal. Und doch denke ich, dass ich mir eine gewisse Dankbarkeit dafür bewahren möchte. Das ist nur einer der Gründe, warum ich am Ende des Tages immer gemeinsam mit meiner Frau Ulla zu Gott bete», sagt Klopp und bekennt verschmitzt: «Es kann schon mal vorkommen, dass ich beim abendlichen Gebet einschlafe. Grundsätzlich gibt es in meinem Leben unglaublich viele Gründe, mich im Minutentakt bei Gott zu bedanken.»

Und die Nähe zu Gott gilt für den Trainer nicht nur in guten Zeiten. «Es passieren um einen herum auch doofe Sachen. Wenn jemand stirbt, wo man denkt, das ist einfach zu früh... Oder Lebenssituationen, in denen man sagt: Das macht jetzt nicht wirklich Sinn! Da zu wissen, dass es jemanden gibt, der mehr drüber Bescheid weiss als man selber, das ist diese höhere Macht, die darüber Bescheid weiss. Das hilft auch zu verstehen, dass das Leben ein Geschenk ist.»

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Datum: 28.05.2018
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch, Fusball-Bibel, youtube.de

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