Claudia Kleinert

ARD-Wetterfrau schreibt «Arche Noah»-Kinderbuch

Die «Wetterfee» der ARD, Claudia Kleinert, hat die Geschichte von der Arche Noah für ein Kinderbuch neu umgeschrieben, zusammen mit der Text-Chefin des christlichen Magazins «Chrismon», Anne Buhrfeind. Die Geschichte «Auf der Arche ist der Jaguar Vegetarier» soll Kindern Toleranz gegenüber dem Anderen nahebringen.
Seit über zehn Jahren ist Claudia Kleinert neben Jörg Kachelmann das bekannte Gesicht der Sendung «Wetter im Ersten». Vor kurzem veröffentlichte sie das Kinderbuch «Auf der Arche ist der Jaguar Vegetarier», das in der «Edition Chrismon» erschienen ist. In einem Interview mit der «Neuen Osnabrücker Zeitung», das in der Samstagsausgabe erscheint, erklärte sie: «Als ehemalige Schülerin eines erzbischöflichen Gymnasiums bin ich relativ bibelfest und halte die Bibel auch für ein tolles Buch, wenn man sie auf die heutige Zeit übertragen liest. Gewisse Werte sind auch heute noch gültig.»

«Rücksicht wichtig»

Auf den Titel des Buches habe sie bestanden, fügte die 40-Jährige hinzu: «Wenn man in einer Gemeinschaft lebt, muss man sich auch mal zurücknehmen, damit das ganze System funktionieren kann. Und wenn der Jaguar nicht Vegetarier wäre, dann hätte er irgendwann alle Passagiere der Arche gefressen. Rücksichtnahme ist ein Wert, der immer mehr verloren geht.»

Noah ist weg

Die Geschichte spielt auf auf der Ostsee-Insel Hiddensee. Karla Kuh und Gabi Giraffe sind besorgt. Droht eine Sintflut? Sie suchen Noah, denn «der weiss doch, was man dann macht!» Im Ankündigungstext heisst es weiter: «Aber Noah ist zum Golfspielen auf Mallorca, all inclusive. Jetzt muss sich die bunte Gesellschaft der Tiere auf Hiddensee selbst organisieren. Alle wollen auf die Arche: Bedächtige wie Karla, Tiere mit Migrationshintergrund wie Gabi, echte Führungskräfte wie Henri Hahn und Leseratten wie Klaus Kreuzotter. Manche sind verspielt wie kleine Geschwister, andere machen alles mies, und Paul Pavian will immer nach den Schuldigen suchen. Da wird diskutiert und geschuftet, die Truppe streitet und versöhnt sich – und am Ende kommt zwar keine Taube, aber der Regenbogen.»

Ein Euro wird gespendet

Das Buch ist für Kinder ab 5 Jahren gedacht. Ko-Autorin ist «Chrismon»-Textchefin Anne Buhrfeind. Die Bilder stammen von der Berliner Zeichnerin Kitty Kahane. Die mehrfach ausgezeichnete Künstlerin illustrierte bereits den ersten Band der in der «Edition Chrismon» erschienene Kinderbuchreihe zum Alten Testament «Das Leben ist kein Joghurt» von Wladimir Kaminer.

Ein Euro vom Verkaufspreis des Kinderbuches fliesst in Projekte der Kindernothilfe, die sich um Opfer von Umwelt- und Naturkatastrophen kümmern. Kleinert ist Kindernothilfe-Botschafterin und sagt über die Opfer: «Diese Kinder können sich selbst am wenigsten wehren. Sie haben ein Recht darauf, dass ihre Umwelt geschützt wird.»

Frau mit Wetter im Blut

Die 40-jährige Kleinert machte zunächst eine Ausbildung zur Bankkauffrau und studierte dann Betriebswirtschaftslehre in Köln. Nebenbei moderierte sie für den Westdeutschen Rundfunk Programmansagen. 1996 wurde sie Moderatorin von Wettervorhersagen, unter anderem beim  Nachrichtensender n-tv. Seit 1999 moderiert die «Das Wetter im Ersten» und «Wetter nach den Tagesthemen» und arbeitete viele Jahre mit Jörg Kachelmann und dessen Firma «Meteomedia» zusammen.

13.250 Bruttoregistertonnen

Die Tonnage der Arche aus der Bibel sei beachtlich, berichtet Professor Werner Gitt, der 30 Jahre lang den Fachbereich Informationstechnologie bei der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt Braunschweig leitete. Die Ladefähigkeit sei identisch mit derjenigen von 600 Güterwagen, und das entspricht einem Güterzug von sechs Kilometern Länge. «Eine so riesige Arche war nötig, um als Transportschiff paarweise alle Landlebewesen aufnehmen zu können. Das Schiff hatte drei Decks, und die Tonnage betrug 13.250 Bruttoregistertonnen.»

Auf Karikaturen, witzigen Bildchen oder gar Titelbildern von Schulbüchern für Religion wird die Arche oft als kleines Bötchen dargestellt. Aus einer Dachluke schaut dann Noah heraus und anderswo eine Giraffe oder ein Kamel. Solche unsachgemässen Darstellungen führen zu falschen Vorstellungen über die tatsächlichen Grössenverhältnisse der Arche. Werner Gitt stellt fest, dass bis zum Jahre 1932 «weniger als 1 Prozent der Schiffe so gross waren wie die Arche, nur 160 länger, nur 7 breiter, nur 8 höher und nur 6 hatten eine grössere Tonnage als die Arche.»

Dieses Schiff bot also viel Platz. Und trotzdem: Ein Jahr und sechs Tage sind eine lange Zeit, und gerade so lange war die Arche gemäss der heiligen Schrift unterwegs. Darum die Frage an Werner Gitt, ob das Unternehmen Arche logistisch überhaupt möglich war. «Dazu gibt es viele Überlegungen und Berechnungen, mit denen sich andere Fachleute befasst haben. Bezüglich der Unterbringung der vielen Tiere, der benötigten Futter- und Wassermenge wurden detaillierte Untersuchungen angestellt. Dabei ist herausgekommen, dass alle diese Fragen modellhaft lösbar sind.»

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Quelle: PRO Medienmagazin

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