Fünf Anregungen

Wie kann man die Funktion von Journalisten unterstützen?

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«In einer Welt von Fehlinformationen, Fake News und Post-Fakten müssen Christen unterscheiden können, wem sie glauben und welchen Medien sie folgen», sagt Peter Crumpler, ehemaliger Kommunikationschef der Anglikanischen Kirche.

2021 erreichte die Zahl der Journalisten, die wegen ihrer Arbeit im Gefängnis landeten, mit 293 Personen einen neuen weltweiten Rekord. Mindestens 24 Journalisten wurden aufgrund ihrer Berichterstattung getötet.

Das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) berichtet ausführlich über die schlimmsten Täter: «China bleibt bereits im dritten Jahr in Folge der schlimmste Gefängniswärter von Journalisten. Dort sind 50 Personen hinter Gittern. Myanmar stieg nach dem Zusammenbruch der Medien, der auf den Militärpusch im Februar folgte, auf den zweiten Platz. Zusammen mit Ägypten, Vietnam und Weissrussland blieben sie die Top fünf.»

Eine wachsende Anzahl von Journalisten fühlt sich bei ihrer Arbeit unwohl, obwohl gerade gute Journalisten eine Schlüsselrolle in der Aufrechterhaltung von demokratischen Gesellschaften spielen. Was können Christen und Gemeinden vor diesem Hintergrund tun, um die Aufgabe der Medien zu unterstützen, damit diese die Machthaber zur Rechenschaft ziehen können, dass sie den Menschen, die in der Gesellschaft oftmals übersehen werden, eine Stimme geben und dass sie weiterhin gegen Fake News und Fehlinformationen vorgehen können?

Fünf Anregungen

Peter Crumpler, ein ehemaliger Kommunikationschef der Anglikanischen Kirche, gibt uns dazu fünf Anregungen:

1) Beten Sie für alle, die in und mit den Medien arbeiten. Das Netzwerk «Christen in Medien» organisiert jedes Jahr einen Gebetstag für die Medien und sie veröffentlichen auch Hilfsmaterialien.

2) Verwenden Sie keine Begriffe wie «Fake News», um neue Berichte zu beschreiben, mit denen Sie nicht übereinstimmen. Wenn Sie auf neue Meldungen in den sozialen Medien antworten oder sie verbreiten, dann denken Sie immer daran, dass echte Menschen diese Berichte geschrieben haben und dass darin auch echte Menschen vorkommen. Wertschätzen Sie die Freiheit, die Journalisten in Demokratien haben – selbst wenn Sie nicht immer mit ihrem Standpunkt übereinstimmen.

3) Ermutigen Sie junge Menschen in der Gemeinde, einen Beruf in der Medienwelt zu erlernen. Journalismus ist harte Arbeit, doch es ist auch eine würdige Berufung für jeden Christen, der dem Gott der Wahrheit dienen möchte.

4) Unterstützen Sie Ihre lokalen Medien. Viele lokale Zeitungen und örtliche Nachrichtensender haben finanzielle Probleme. Schaffen Sie Brücken zu Journalisten, die bei Ihnen vor Ort sind, und unterstützen Sie sie durch Nachrichten.

5) Bezahlen Sie für die Medien, die Sie verwenden. Christen können hochwertigen Journalismus unterstützen, indem sie Online- oder Print-Abonnements abschliessen. Auf diese Weise helfen sie, einen hohen Standard in den Medien zu finanzieren.

Freiheit und Verantwortung

«In einer Welt von Fehlinformationen, Fake News und Post-Fakten müssen Christen unterscheiden können, wem sie glauben und welchen Medien sie folgen», sagt Crumpler. «Wir müssen einen qualitativ hochwertigen Journalismus anstreben und unterstützen. Ausserdem müssen wir uns mit einer ganzen Bandbreite von Meinungen auseinandersetzen – auch solche, die unsere eigene Sichtweise herausfordern. Nur so können wir unsere Meinung überprüfen lassen und nicht nur nachplappern, womit alle anderen übereinstimmen. Jesus sagte, die Wahrheit wird uns freimachen. Guter, hochwertiger Journalismus spielt eine wichtige Rolle, um diese Wahrheit herauszufinden – und um die Machthaber verantwortlich zu machen.»

Zum Thema:
ChristNetForum in Biel: Alles Fake? Wahrheit in Politik und Medien
Die Debatte: Braucht es einen unabhängigen christlichen Journalismus?
Livenet-Talk: Umgang mit Medien: Good News oder Fake News?

Datum: 14.11.2022
Quelle: Joel-News

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