Markanter Schritt vorwärts
TDS Aarau neu mit staatlich anerkanntem Diplom
Das TDS Aarau macht einen markanten Schritt vorwärts. Ab dem Studienjahr 2016 können die Absolventen das eidgenössisch anerkannte Diplom Sozialdiakonie und Gemeindeanimation HF erwerben. Das bringt den Studierenden gleich mehrere Vorteile.
Mit dem neuen Abschluss rückt das Theologisch-Diakonische Seminar Aarau (TDS) in den Status einer Höheren Fachschule, stellte Präsident Heiner Studer in Aarau vor Kirchenvertretern am 22. September befriedigt fest. Als Nationalrat hat er dazu bereits Vorarbeit geleistet.Rektor Paul Kleiner erläuterte zuvor den Medienvertretern das neue Konzept, das zusammen mit den zuständigen staatlichen Stellen und mit dem Verband Curaviva entwickelt wurde. Es ermöglicht den Studierenden die doppelte Qualifikation in Sozialdiakonie und Gemeindeanimation. Die TDS-Absolventen werden damit inskünftig auch leichter eine Stelle in der politischen Gemeinde finden, die zum Beispiel eine qualifizierte Person für die Arbeit in sozialen Problemzonen sucht.
Theologische Ausbildung weiterhin hoch im Kurs
Um die doppelte Qualifikation im vierjährigen Studium zu erreichen, reduziert das TDS Aarau den Griechisch-Unterricht und füllt die Lektionen mit Fächern auf, die den Bereich Gemeindeanimation betreffen wie Recht, Politik und Sozialarbeit. Andere Fächer wie (Politische) Ethik wurden schon bisher unterrichtet, gehören aber künftig zum neuen Bereich Gemeindeanimation. Paul Kleiner betonte, dass das TDS sonst keine Konzession an die theologische Ausbildung der Studierenden mache. Ebenso sollen gemeinschaftliches Leben und Praxis weiterhin einen hohen Stellenwert in der Ausbildung haben.
Qualifikation für die «Kirche für Andere»
Laut Rektor Paul Kleiner werden die künftigen Absolventen damit noch besser befähigt sein, «über die Grenzen von Kirchen und Milieus hinaus sozial und evangeliumsgemäss zu wirken.» Dies entspricht auch der Absicht des TDS, mitzuwirken, dass «Kirche für andere» gebaut wird.
Für die Studierenden selbst hat der künftig staatlich anerkannte Studiengang weitere angenehme Folgen. Sie müssen inskünftig wesentlich niedrigere Studiengebühren (4'000 statt 8'900 Franken) pro Jahr bezahlen und können zum Beispiel das Generalabonnement zum Studententarif erwerben. Zudem wird ihre Qualifikation das schon anhin breite Spektrum von Tätigkeitsfeldern noch erweitern. So werden sie zum Beispiel für die Mitarbeit in der Migrationsarbeit qualifiziert sein. 20-30 Prozent der Absolventen werden von Freikirchen angestellt.
Zur Zeit zählt das TDS Aarau rund 60 Studierende. Paul Kleiner erwähnte, dass die Nachfrage nach Absolventen höher sei als das Angebot. Auch in den Kirchen gewinne die Sozialarbeit an Gewicht.
Weitere Infos zum neuen Studiengang auf www.tdsaarau.ch
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Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet.ch / Idea
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