Seit 30 Jahren

Über eine Million Christen beten für die muslimische Welt

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Wenn man seit 30 Jahren für etwas betet, möchte man auch Resultate sehen! Kaum jemand hat wohl in seinem persönlichen Leben 30 Jahre lang für ein und dasselbe Anliegen gebetet. Genau das geschieht aber jedes Jahr rund um die Welt.

Seit nun dreissig Jahren beten Christen während des muslimischen Ramadan dafür, dass in dieser speziellen Zeit viele Muslime dem wahren Gott begegnen werden. Ramadan ist eine Zeit des Betens und Fastens für Muslime, welche auch von vielen, sonst nicht so engagierten, Muslimen eingehalten wird. Sie hoffen, in dieser Zeit Allah zu begegnen und Vergebung für die Sünden des vergangenen Jahres zu erlangen.

Ramadan folgt dem Mondkalender und verschiebt sich daher in jedem Jahr um mehrere Tage. Vor allem wenn Ramadan in den Sommer fällt, ist es für viele Muslime sehr schwierig zu fasten und von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nichts zu trinken. Trotzdem halten sie sich daran. Erst in der Nacht wird dann gegessen, getrunken und gefeiert.

Wie kam es zum Ramadan-Gebet für Muslime

Im April 1992 trafen sich Mitarbeiter und Leiter einer weltweiten Missionsorganisation am Roten Meer im Nahen Osten. Der Ramadan war gerade wieder einmal zu Ende gegangen. Im gemeinsamen Gebet sprach Gott zu den Teilnehmer und forderte sie auf, mehr für die muslimische Welt zu beten und Muslime so zu sehen, wie auch Gott sie sieht, nämlich als seine geliebten Geschöpfe. So verpflichtete sich die Gruppe, 30 Tage lang zu beten und zu fasten. Auch im folgenden Jahr wollten sie wieder beten, und dazu auch andere Leute einladen um mitzubeten.

Dafür brauchten sie aber einen Leitfaden, in dem Geschichten über muslimische Völker und Gebetsanliegen weitergegeben werden konnten. Mit Hilfe der damals noch ganz neuen Kommunikationstechnologie via Computer und Internet war es möglich, viel mehr Leute zu erreichen als je zuvor, um sie aufzufordern, zu beten und ihnen auch Informationen dazu zukommen zu lassen. Missionare, welche unter Muslimen arbeiteten, wurden kontaktiert und konnten ihre Anliegen im Gebetsleitfaden weitergeben. Es entstand ein Team, welches die Erstellung und Koordination dieser Hefte übernahm. Immer mehr Organisationen kamen dazu, welche sich am Heft beteiligten und bei der Verteilung der Hefte mithalf. Nun, nach 30 Jahren sind es jährlich über eine Million Menschen auf der ganzen Welt, die mit dem Gebetsheft, welches in 40 Sprachen erhältlich ist, für Muslime beten.

Was hat das Gebet bis jetzt bewirkt?

Haben die vielen Jahre des Gebets nun etwas bewirkt, mag man sich fragen? Die Antwort dazu gibt uns David Garrison, der 2012 das Buch «A Wind in the House of Islam» (Ein Wind im Haus des Islams) schrieb, nachdem er Zehntausende von Kilometern gereist war und etwa 1000 Christen mit muslimischem Hintergrund interviewt hatte. Was er herausfand, war erstaunlich und sehr ermutigend. Es wollte wissen, wie viele Bewegungen oder Gemeindegründungen es durch die Jahrhunderte gegeben hat, durch die Muslime zu Jesus gefunden hatten. Nicht durch Zwang, sondern freiwillig und weil sie merkten, dass Jesus nachzufolgen das Beste für sie war.

David fand heraus, dass es in den ersten elf Jahrhunderten des Islams, also vom 7. bis ins 18. Jahrhundert, keine einzige solche Bewegung gegeben hatte. Im 19. Jahrhundert gab es eine und im 20. Jahrhundert elf solcher Bewegungen, die meisten davon aber erst am Ende des 20. Jahrhunderts. Und nun das Beste: Von 2000 bis 2012, der Zeit, in welcher David das Buch schrieb, gab es 69 solcher Bewegungen auf der ganzen Welt. Das, wofür viele schon lange gebetet hatten, passiert jetzt und wir können Teil davon sein.

David Garrison spricht in seinem Buch davon, dass es neun Räume gebe im Haus des Islams. Das sind die verschiedenen Regionen, von West-Afrika bis nach Asien, in denen Muslime leben. David hat Christen mit muslimischem Hintergrund in allen neun Räumen gefunden, sagt aber auch, dass unser Auftrag noch lange nicht erfüllt ist. Es gibt ca. 1,6 Milliarden Muslime und nur etwa zwei bis sieben Millionen haben bis jetzt Jesus kennengelernt. «Wir befinden uns mitten in der grössten Hinwendung von Muslimen zu Christus in 14 Jahrhunderten muslimisch-christlicher Interaktion. Mehr als 80 Prozent aller muslimischen Bewegungen zu Christus in der Geschichte haben in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten stattgefunden, ein Zeitraum, der mit der modernen Gebetsbewegung für Muslime zusammenfällt», schreibt Garrison.

Der Ramadan beginnt in diesem Jahr am 2. April und endet am 1. Mai und auch in diesem Jahr gibt es wieder ein Gebetsheft, oder eigentlich zwei, eines für Erwachsene und eines für Familien, wo Eltern und Kinder gemeinsam für verschiedene muslimische Volksgruppen oder Länder beten. Bestellen oder herunterladen kann man die Hefte auf der Webseite der Evangelischen Allianz.

Zur Webseite:
Bezug der Hefte bei der SEA

Zum Thema:
Gemeinsames Gebet: 30 Tage Gebet für die islamische Welt
Für Suchende und Christen: Ramadan – ein Monat der Chancen
Im Schlaf geheilt: Gehörloser Muslim hört nach Gebet wieder

Datum: 24.03.2022
Autor: Barbara Rüegger
Quelle: Livenet

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