Gesichter & Geschichten

Jaël Binggeli, SEA: «Ich sehe junge Menschen, die nach Sinn suchen»

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Jaël Binggeli (Bild: zVg)
In der Serie «Gesichter & Geschichten» blickt Livenet mit einigen Persönlichkeiten auf die prägenden Geschehnisse des vergangenen Jahres zurück. Was hat sie gefreut oder geärgert? Was haben sie gelernt? Heute: Jaël Binggeli, Jugendbeauftragte der SEA.

Livenet: Jaël Binggeli, was wird Ihnen vom letzten Jahr in Erinnerung bleiben?
Jaël Binggeli: Ehrlich gesagt kommen mir vom letzten Jahr die Ereignisse in den Sinn, wo wir als Christen im Gebet zusammengekommen sind und für unser Land und unsere Nächsten gebetet haben. Die gemeinsamen Gebete in meiner Gemeinde, mit Freunden oder auch das gemeinsame Beten für die Schweiz an Pfingsten haben mich daran erinnert, wie gross Gott ist, dass er uns als einen Leib sehen möchte und wir mit Gebet Grosses bewirken können. Denn Gott ist grösser als alle Umstände.

Was haben Sie im letzten Jahr unterwegs mit Gott neu entdeckt oder gelernt?
Einerseits ist es unser grundlegender Auftrag, dass die Welt die gute Botschaft hört und Menschen eine persönliche Begegnung mit Jesus haben können. Der folgende Bibelvers gewann aber im Verlauf des letzten Jahres für mich an Wichtigkeit: «An eurer Liebe zueinander wird jeder erkennen, dass ihr meine Jünger seid.» (Johannes Kapitel 13, Vers 35 HFA). Dafür will ich mich in meiner Arbeit als Jugendbeauftragte der SEA, aber auch als Christin mit ganzem Herzen einsetzen. Was für ein Zeugnis geben wir ab, wenn uns die persönliche Meinung zu verschiedenen Themen wichtiger ist, als Unterschiede aushalten zu können? Diese Frage beschäftigte mich im letzten Jahr sehr.

Das Jahr 2021 war gespickt mit Herausforderungen. Die Fronten verlaufen in gewissen Fragen quer durch christliche Kirchen und auch durch die politischen Parteien. Was ist jetzt Ihrer Meinung nach wichtig, um diese Herausforderung zu meistern?
Ich stelle mir in diesem Fall die Jünger von Jesus vor. Wenn man in den Evangelien liest, folgten die unterschiedlichsten Menschen aus den unterschiedlichsten Lebenswelten Jesus nach. Nehmen wir beispielsweise Petrus, den Fischer und Matthäus, den Zöllner. Mir zeigt das ganz klar, dass Jesus wollte, dass Jeder und Jede Platz bei ihm und in der Gemeinschaft mit Christen haben soll. Nun stellt sich die Frage, wie dieses Miteinander gestaltet werden soll. Mich persönlich kostet es immer etwas, mein Gegenüber auszuhalten, das völlig anderer Meinung ist. Ich denke, hier ist die Lösung, im Dialog zu bleiben und sich NICHT voneinander abzuwenden. Um einen gesunden Umgang damit zu finden, müssen wir unser Herz weich halten. Und nicht die Haltung einnehmen, dass nur ich Recht habe. Die ganze Wahrheit kennt niemand. Die Wahrheit ist sowieso die Person, an welcher wir uns orientieren sollen.

Was sind Ihre Ziele und Herzensanliegen, die Sie 2022 verfolgen möchten?
Ich wünsche mir, dass die gute Botschaft von dem Licht, das Jesus in die Welt gebracht hat, wieder mehr ins Zentrum rückt. Ich sehe junge Menschen, die nach Wahrheit, Perspektive und Sinn suchen. So sehr wünsche ich mir eine Erweckung der Herzen. Denn nur Gott kann die tiefsten Sehnsüchte stillen. Wir haben einen grossartigen Gott. Ich will Orte sehen, wo sich Menschen zusammenfinden, auf welche Art und Weise auch immer, die diesen einen Gott anbeten. Daran möchte ich glauben und mehr davon erleben, dass Gott heute noch Wunder tut und Körper, Seele und Geist heilen kann.

Was tun Sie aktiv dafür, um sich durch die Pandemie nicht die Freude rauben zu lassen?
Einerseits versuche ich, Freude an Kleinem zu haben. Zudem bin ich grundsätzlich eine Optimistin und jemand der die Hoffnung nie verliert. Was soll ich schon befürchten, wenn ich einen Gott an meiner Seite habe, für den alles möglich ist? Wenn ich alleine zuhause bin, singe ich gerne Loblieder. Ich proklamiere, dass Gott der Friedenfürst in dieser Zeit ist. Das neue Lied von Columbus, «Friedefürscht», ist für mich zur Hymne geworden.

Worauf freuen Sie sich sonst noch im Jahr 2022?
Ja, wo fange ich an. Auf vieles. Ich freue mich auf alle Geschichten, die ich auf dem YouTube Kanal brave beLIFE Kanal erzählen kann, aufs Praisecamp, auf das Unterwegssein mit Menschen und auf das, was Gott im Kleinen oder im Grossen noch bereithält.

Zur Person:

  • Jaël Binggeli, 26
  • Wohnhaft in einer Wohngemeinschaft
  • Stolze Bernerin
  • Sozialpädagogin, Jugendbeauftragte der SEA
  • Brückenbauerin, Hoffnungsträgerin und Optimistin
  • Ich liebe gutes Essen und guten Kaffee (am liebsten aus einer Kolbenmaschine)
Datum: 26.12.2021
Autor: Livenet / Jaël Binggeli
Quelle: Livenet

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