Missional leben

Die gesellschaftlichen Konsequenzen des Evangeliums

Jesus war seiner Zeit in wesentlichen gesellschaftlichen Fragen weit voraus. Und er war ein Vorbild im Training von Menschen für einen missionalen Lebensstil.

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Das Handeln von Jesus Christus hatte auch gesellschaftliche Konsequenzen. Ich denke an die Beispiele, wie er sich den Frauen gegenüber verhalten hat. Er war der Frauenbefreier, er gab den Kindern Wert, er wertete die Ausländer auf, er war die Hoffnung der Armen, der Befreier der Unterdrückten. Furchtlos massregelte er die Mächtigen und Habenden.

Dieser Aspekt seines Dienstes gehört genauso zu unserer Berufung wie die Verkündigung und die Heilung von Menschen und ihrem Lebensumfeld. Die Gemeinde von Jesus kann nicht schweigen im Hinblick auf die Ungerechtigkeit dieser Welt. Sie erhebt mutig die Stimme gegen Rassismus, jegliche Art von Ausbeutung, Menschenhandel und vieles andere. Sie tut das nicht im Blick auf einen Machtausbau, sondern in der evangelischen (dem Evangelium gemässen) Überzeugung ihrer Berufung. Wir sind nur «missional», wenn dieser Aspekt des Dienstes von einer christlichen Gemeinschaft, Gemeinde – und auch einer Vineyard – wahrgenommen wird.

Der dritte Gedanke betrifft das Vorbild von Jesus Christus im Training, in der Vorbereitung seiner Lernenden für den Dienst. Für mich bedeutet ein missionaler Lebensstil auch das Training, die Vorbereitung der zum Glauben an Jesus Christus gekommenen Menschen zum jesusmässigen Dienst. Es beinhaltet meinen riesigen Wunsch, die nächste Generation für den Dienst im Reich Gottes vorzubereiten. Das kann nur geschehen, wenn ich die Menschen nicht als Diener meiner persönlichen Vision sehe, sondern sie dabei stärke und fördere, so zu leben, wie Jesus Christus es uns vorgemacht hat.

Missionales Leben hat also für mich drei Konsequenzen: 1) den Dienst von Jesus Christus zu imitieren; 2) zur Veränderung der Gesellschaft hin zu mehr Gerechtigkeit beizutragen, und 3) Menschen zu diesem Lebensstil anzuleiten und ihn vorzubereiten.

Jesus hat mich nach meiner Hinwendung zu ihm nicht sofort in den Himmel aufgenommen, weil ich diese seine Botschaft zuerst noch verkörpern, weitergeben und Menschen in der Nachfolge trainieren soll. So lebe ich treu in meinem Alltag, bete für Menschen, bezeuge Jesus Christus als Retter und Herrn, mische mich ein, wo ich Ungerechtigkeit sehe, und trainiere Menschen, bis Jesus Christus wiederkommen wird. Ja, dieser Lebensstil erfüllt und fordert heraus, macht glücklich und gibt dem Leben Sinn.

(Auszug aus einem Artikel im Vineyard-Magazin «Equipped» 8/13)

Martin Bühlmann ist Leiter Vineyard Bewegung in Deutschland, Österreich und der Schweiz

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Zum Thema:
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Datum: 27.09.2013
Autor: Martin Bühlmann
Quelle: Equipped 8/13

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