Trotz aller Widrigkeiten

Neue Wachstums-Ära des Evangeliums im Jemen

Der Krieg mit Saudi-Arabien, Chaos im Land und das Corona-Virus erschweren die Lage. ARD spricht von zehn Millionen Jemeniten die vom Hungertod bedroht werden. Mitten im Chaos aber finden Menschen Hoffnung und Frieden in Jesus Christus.

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Christen im Nahen Osten (Bild: believersportal.com)
Rein landschaftlich wird betreffend dem Jemen auch von «der Schweiz der Arabischen Halbinsel» gesprochen. Was den christlichen Glauben anbelangt, gilt der Jemen jedoch als «unerreichtes Land», da weniger als zwei Prozent der Einwohner sich zum christlichen Glauben bekennen – mindestens sieben jemenitische Volksgruppen zählen als gänzlich unerreicht, bilanziert Nathaniel (Name geändert), ein in der Gegend engagierter Christ.

Jemenitische Gläubige stehen unter grossem Druck. Die überwiegende Mehrheit der Einwohner ist muslimisch, das Verlassen des Islam kann mit der Todesstrafe geahndet werden – der Druck kommt von Familienmitgliedern, Behörden, radikalen Gruppen und ihrer Stammesgemeinschaft.

Eine der grössten humanitären Krisen

Die jahrzehntelange Instabilität im Jemen führt zu grossen Problemen. Durch den Krieg mit Saudi-Arabien sind laut «ARD» rund 30'000 Jemeniten gestorben und zehn Millionen Menschen  vom Hungertod bedroht.

Durch dieses Chaos haben militante islamische Gruppen an Einfluss gewonnen – was dazu geführt hat, dass Christen entführt und getötet wurden. Das Coronavirus verschärft die Lage noch einmal für alle.

Jemeniten für Christus zu erreichen, ist eine enorme Herausforderung. «Es war immer schwierig», sagt Nathaniel. «Der Jemen war schon immer sehr verschlossen, mit einem sehr, sehr konservativen Islam.» Dennoch sei es eher noch schwieriger geworden.

«Schwierig» ist nicht unmöglich

Gottes Geist ist in Bewegung und die winzige jemenitische Kirche wächst, erklärt Nathaniel: «In den letzten zwei Jahrzehnten begannen sich die Dinge zu ändern... Es gab einige christliche Arbeiter, die im Land den Märtyrertod starben. Es scheint, dass die Kirche seitdem einen Aufschwung erlebt hat.»

Er glaube, «dass der Herr das benutzt hat, um den Glauben der wenigen jemenitischen Gläubigen, die zu jener Zeit existierten, zu stärken. Sie begannen, schneller im Glauben zu wachsen und das Evangelium mutiger weiterzugeben.»

Gebet ein wichtiger Faktor

Mitten in der Verfolgung habe die Gemeinde zu wachsen begonnen, «und sie wächst heute weiter». Politiker in Deutschland forderten bereits Schutz für die 5'000 bis 10'000 Christen im Jemen.

Das Gebet sei ein wichtiger Faktor für das Wachstum der Gemeinde. «Es ist im Laufe der Geschichte bewiesen worden, dass Gott auf die treuen und inbrünstigen Gebete seines Volkes antwortet.»

Die besten Strategien würden nichts nützen, solange es keine Menschen gebe, die zu Gott schreien, dass die Jemeniten zum Glauben finden. «Sonst bleiben all unsere Bemühungen fruchtlos.»

Eigentlich ein reiches Land

Matthias Schwab, Nahost-Projektleiter des international tätigen Hilfswerks «HMK Hilfe für Mensch und Kirche» mit Sitz in Thun (BE), bilanzierte unlängst: «Eigentlich wäre es eines der reichsten Länder. Wir kennen Königin Saba aus der Bibel. Sie kommt nachweislich aus Mar’ib, aus der Mitte des Jemen. Das Land hat Erdöl und Erdgas. Dazu kommen sehr viel mineralische Ressourcen und Gold. Es ist ein Konkurrent von Saudi-Arabien, weshalb die Saudis schon seit Jahrzehnten Stämme unterstützen, um das Land zu destabilisieren.»

Trotz allem sagen jemenitische Leiter: «Es ist enorm, was Gott unter uns tut. Die Gemeinde wächst seit 2015, seit dem Anfang des Krieges. Sie hat sich mindestens verdreifacht, wenn nicht verfünffacht. Durch Leiden wächst die Gemeinde.»

Die jemenitischen Christen gelten zudem als loyal zu ihrem Volk, als mutig und aktiv.

Zum Thema:
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Datum: 02.06.2020
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / MNN / ARD

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