Christen an Halloween

«Tod, wo ist dein Sieg?»

Ursprünglich feierten Christen Halloween. «Tod, wo ist dein Sieg?», fragten sie im Angesicht des Sieges Christi. Längst aber ist diese Botschaft bei Halloween in den Hintergrund gerückt. Krish Kandiah, Präsident der «London School of Theology», ruft dazu auf, diesen Triumph wieder ins Zentrum zu rücken.

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«Viele Horror-Stories zirkulieren rund um Halloween», hat Krish Kandiah, Präsident der «London School of Theology» und Gründer des Hilfswerks «Home for Good» beobachtet. Viele davon kämen aus christlichen Kreisen. Manche Erwachsene fürchteten sich zudem vor Streichen und was ihre eigenen Kinder anstellen würden. «Als fünffacher Vater kenne ich die Sorgen, die einen plagen können.»

In diesem Jahr habe er nun aber die Weise, wie er mit dem Ereignis umgeht, komplett verändert. Dies wegen drei paradoxen Dingen, die er zu Halloween entdeckt hat:

Erstens: Christen erfanden das Fest

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Kürbis mit Jesus
Wenn Christen Halloween erfanden, warum lehnen sie es heute mit grosser Furcht ab? «Die meisten Christen, die ich kenne, stehen Halloween sehr negativ gegenüber.» Dabei sei Halloween ursprünglich ein Tag vor Allerheiligen gefeiert worden. Mit Allerheiligen sollte ausgedrückt werden, dass man im Glauben stirbt und sich deshalb vor nichts zu fürchten hat. Denn die Beziehung mit Gott gehe über das Grab hinaus. Nun begannen sich Christen am Vortag, also am «All Hallows» (alle Heiligen), zu verkleiden, zum Beispiel als Geister und Dämonen. Damit feierten sie, dass Jesus die Kräfte des Bösen überwunden hat, so wie es im 1. Korinther, Kapitel 15, Verse 55-56 zitiert ist. «Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo bleibt nun deine Macht?»

«Zelebriert wurde der Sieg von Jesus. Wenn wir uns an diesem Fest enthalten, verlieren wir die Möglichkeit, die Wurzeln von Halloween zu erklären. Ostern und Weihnachten wurden kommerzialisiert, sie haben uns aber nicht gestoppt, die eigentliche Botschaft weiterzugeben. Warum nutzen wir nicht die Chance, um bei Halloween den Sieg Christi zu verkünden?»

Zweitens: Interesse steigt an Mystik

Halloween sei ein wachsendes Fest. Das Interesse am Übernatürlichen werde grösser. «Unsere Kultur ist williger, darüber zu sprechen, als die Kirche dies ist. Haben wir die Schrift keimfrei gemacht, indem wir die übernatürliche Weltsicht ignorieren?»

C.S. Lewis habe sich dazu gut geäussert: «Es gibt zwei gleichwertige Fehler, die wir gegenüber den Teufeln haben können: Das eine ist, nicht an ihre Existenz zu glauben. Die andere ist, an sie zu glauben und ein exzessives und ungesundes Interesse an ihnen zu haben. Sie haben an beidem den gleichen Gefallen, ihnen passt der Materialist ebenso wie der Magier.»

Halloween biete die Möglichkeit, über die dunkleren Sachen im Leben zu sprechen, im Kontext des Sieges und der Kraft Christi. «Unser Evangelium bietet mehr als Vergebung der Sünde. Es geht auch um die Befreiung von der Kraft des Bösen und des Todes. Halloween kann dazu die beste Zeit sein, um dies zu kommunizieren.»

Drittens: Schweigen spricht nicht laut

Manche Christen würden denken, ihre Abwesenheit von Halloween sei die beste Möglichkeit, um darüber zu sprechen, wenn die Frage kommt, warum man nicht teilnimmt. «Dies war historisch gesehen der Fall, als Christen es ablehnten, bei Gladiatoren-Kämpfen ins Kolosseum zu gehen. Aber es ist nicht der richtige Ansatz in der Politik. Christen sollten bei gebrochenen System die Möglichkeit nutzen, Transformation zu bringen. Bei Halloween sollten wir die Gründe überdenken, ob wir uns nicht doch beteiligen sollten.» Er selbst habe seine Teilnahme bisher immer abgelehnt.

Nun wolle er dieses Fest zum Brückenbau nutzen. «Ich habe Jugendgruppen gesehen, die 'Zombie'-Stories aus der Bibel effektvoll umsetzten.»

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Datum: 31.10.2014
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch / Christian Today

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