Unter einem Dach

Multi-Glaubenszentrum im olympischen Dorf bietet Seelsorge und Gebet

Das Judentum, der Islam, der Hinduismus, Buddhismus und das Christentum stehen im olympischen Dorf gemeinsam unter einem Dach, um interessierten Athleten und Betreuern ein offenes Ohr, Gebet oder einfach einen Ort der Stille zu bieten.

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Das olympische Dorf in Rio de Janeiro
Sport-Wettkämpfe sind nicht nur ein Ort überfliessender Freude aufgrund von hohen Leistungen, sondern auch insbesondere der tiefen Enttäuschungen. Um diese in gewisser Weise aufzufangen und die Sportler zu unterstützen, die einfach Ruhe im Trubel, ein tröstendes Wort oder auch ein Gebet suchen, sind häufig christliche Organisationen wir «SRS» an Wettkämpfen anzutreffen.

Auch im Olympischen Dorf in Rio de Janeiro soll den Sportlern ein «geistlicher Ort» zur Verfügung stehen. Hierzu wurde allerdings ein Multi-Glaubens-Zentrum eingerichtet, das die fünf grössten Religionen der Welt beheimatet. Jede Religionsrichtung verfügt über gewisse Räume und wird von vier geistlichen Führern betreut – allein für die Christen stehen vier katholische und vier evangelische Seelsorger zur Verfügung.

Symbol des Friedens und der Einheit

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Träger des Olympia-Glaubenszentrum in Rio (Vertreter von mindestens fünf Weltreligionen)
In den Räumen des Zentrums erwartet die etwa 17'000 Sportler, Trainer und Betreuer, die im olympischen Dorf wohnen werden, «ein Ort, an dem sie Trost und geistlichen Frieden finden, egal, welcher Religion sie angehören», so der katholische Priester Leandro Lenin Tavares, der das Zentrum koordiniert. «Wir sind ein Symbol des Friedens, der Brüderlichkeit und der Einheit der Menschen.» Die verschiedenen Gebetsräume, die nicht nur Christen, Hinduisten, Buddhisten, Muslimen und Juden zur Verfügung stehen, fassen etwa 50 Personen.

Nicht nur Gebet für Siege…

Die christlichen Seelsorger vor Ort möchten die Athleten insbesondere beraten und ermutigen. «Wir bieten Bibelkreise an, haben Gebetszeiten oder sie können einfach den ruhigen Ort nutzen, um in sich zu kehren», erklärt der Kaplan Carl Dambman. Denn jeder Athlet, so Pater Leandro, bräuchte nicht nur jemanden, der mit ihm die Siege feiert, sondern «er braucht die Schulter eines Freundes, wenn er merkt, dass nicht alles so verläuft wie geplant. Im Zentrum findet man nicht nur Unterstützung, es ist vielmehr ein Treffpunkt, an dem Menschen Hilfe erfahren können.» Dambman habe bereits mit Wettkämpfern gesprochen, die einen Tod in der Familie erlitten haben, die Verletzungen erlitten haben oder mit Depressionen kämpfen.

Das Zentrum ist vom 24. Juli bis zum Ende der Paralympischen Spiele am 21. September von 7 Uhr morgens bis 10 Uhr abends geöffnet.

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Datum: 02.08.2016
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Evangelical Focus

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