Irrwitzige Forderung

Geflüchtete Ukrainerinnen fürs Sexbusiness?

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Eine Umfrage im Sexgewerbe suggeriert, dass in Schweizer Bordellen alles mit rechten Dingen abläuft.
Das hat sogar eine CH-Media-Journalistin auf die Palme gebracht: Behörden werden politisch unter Druck gesetzt, geflüchteten Frauen eine Arbeitsbewilligung für die Prostitution zu erteilen. Ein Kommentar von Fritz Imhof.

Der Schutzstatus S ermöglicht geflüchteten Männern und Frauen aus der Ukraine, auch eine Arbeit aufzunehmen, sobald sich dazu eine Gelegenheit bietet und sie die nötigen (sprachlichen) Qualifikationen mitbringen. Eine Arbeit bringt nicht nur ein Erwerbseinkommen, sondern auch eine Tagesstruktur. Und sie gibt den Geflüchteten die Genugtuung, für sich selbst sorgen zu können. Doch ist dazu jede Arbeit geeignet? Die Behörden haben sich bis jetzt geweigert, auch Arbeitsbewilligungen für Sexarbeit an Ukrainerinnen zu erteilen, was ihnen die Kritik von Lobbyorganisationen aus dem Rotlicht-Bereich eingetragen hat.

Das findet die AZ-Journalistin Sabine Kuster zu Recht völlig daneben. Sie schreibt dazu im Tageskommentar vom 28. Juni: «In dieser Situation fällt der Schweizer Sexarbeit-Organisation Procore nichts Besseres ein, als zu kritisieren, dass die geflüchteten ukrainischen Frauen sich nicht prostituieren dürfen. Die Behörden würden nicht mit gleich langen Ellen messen, sagte Procore-Geschäftsführerin Rebecca Angelini in allem Ernst gegenüber dem 'Tages-Anzeiger' und erhält dabei auch noch Sukkurs von der Geschäftsführerin der Organisation gegen Frauenhandel (FIZ), Lelia Hunziker. Die Wirtschaftsfreiheit werde verletzt, wenn Personen mit Status S nicht alle legalen Tätigkeiten ausüben dürften.»

Keine Arbeit wie jede andere

Kuster verweist darauf, dass sich die beiden Organisationen seit Jahren dafür einsetzen, Sexarbeit als Arbeit wie jede andere anzusehen – dies mit der eigentlich guten Absicht, Prostituierte nicht zu diskriminieren. Mit Erfolg, kann man sagen, seit der Nationalrat am 8. Juni 2022 die Motion von Marianne Streiff (EVP) mächtig abgeschmettert hat, welche die Freier im Sexgewerbe bestrafen wollte (Livenet berichtete). Die Nationalrätinnen und Nationalräte folgten unter anderem dem Argument, dass ein Verbot die Lage der Prostituierten verschlechtern würde.

Legale Arbeit sei für die Frauen aus der Ukraine wichtig, betont Sabine Kuster. «Aber Prostitution ist keine Arbeit wie jede andere. Auch wenn sie in der Schweiz legal ist.» Denn: «Beim Sex mit einem Fremden gehen Frauen jedes Mal Risiken ein, die nicht mit den Risiken in anderen Berufen vergleichbar sind: Sie riskieren nicht nur, abends komplett erschöpft zu sein wie im Gastgewerbe oder ihre Gesundheit zu schädigen wie in der Kosmetikbranche. Sie riskieren auch ihre psychische Gesundheit, und die ist schwer zu heilen.»

Sukkurs für Marianne Streiff

Sabine Kuster gibt der Motion von Marianne Streiff im Nachhinein Sukkurs und kritisiert die beiden Organisationen Procore und FIZ heftig. Diese hätten sich mit ihrer Forderung selber entlarvt: «Wenn es ihnen tatsächlich darum ginge, die Situation von Frauen zu verbessern, würden sie sich auch dafür einsetzen, dass der Einstieg ins Sexgewerbe gar nicht erst nötig wird. Die Forderung, die man stellen müsste, wäre, dass die Geflüchteten so gut finanziell unterstützt werden, dass es zum Leben reicht. Bis sie eine Arbeit gefunden haben, die sie nicht noch mehr traumatisiert.»

«Menschenverachtend und unwürdig»

Darauf angesprochen, sagt Marianne Streiff, die sich für den Kommentar von Kuster bedankt: «Den Frauen hilft man, indem ihnen andere Arbeitsmöglichkeiten geboten werden. Die Forderungen von Procore und FIZ finde ich verheerend. Ihre Ansichten mögen für einen ganz ganz kleinen Teil der Frauen zutreffen, für die grosse Mehrheit der Frauen sind sie menschenverachtend und unwürdig.»

Als Randnotiz sei erwähnt, dass FIZ-Geschäftsführerin Lelia Hunziker als Aargauer Grossrätin den Widerstand gegen das Lehrergebet in Safenwil mit einer Interpellation unterstützt hat (Livenet berichtete). Muss man daraus schliessen, dass die Grossrätin Beten in einem Schulhaus für gefährlicher hält als Prostitution?

Zum Thema:
Nationalrat gegen «Sexkauf-Verbot»: Das ist auch ein Nein für einen Bewusstseinswandel
Schulung bei Rahab Olten: «Prostitution ist Gewalt an Frauen»
Gefangen im Rotlichtmilieu: Die Gesichter hinter der Prostitution

Datum: 04.07.2022
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet

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Back to Jesus! Back to the Bible! Der Weg der Schweiz und der ehemals christich geprägten Welt wird immer abschüssiger (da könnte man direkt neidisch auf Russland und muslimische Länder schauen). Dekadenz und Perversion blühen ungemein. Kommt das nicht davon, dass man Gottes Massstab und den gesunden Menschenverstand immer mehr in den Wind schlägt? Es gibt nicht mehr gut und schlecht oder, je nach Bedarf wird das Gute (gemäss Gott) als Schlecht und das Schlechte als Gut bezeichnet. Orientieren wir uns wieder radikal an Gottes Wort und sagen und leben wir die Wahrheit.

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