«Spiritual Care» wächst

Spiritualität in den Spitalalltag integrieren

In Schweizer Spitälern wird «Spiritual Care» immer stärker gewichtet. Zu den treibenden Kräften für diese Angebote zählt der Schweizer Arzt und Professor René Hefti. Zuletzt arbeitete er mit einem Austauschstudenten zusammen, der eine Arbeit darüber schrieb, wie Spiritualität in den klinischen Alltag integriert werden kann. Am 7. und 8. November folgt nun eine Tagung zum Thema.

Zoom
Odenir (links) und René Hefti am FISG in Langenthal
Der Medizinstudent Odenir Nadalin Junior stellte kürzlich seine Arbeit auf dem Kongress der «International Medical Education Association» in Wien vor. Der Titel seiner Arbeit lautete «Spiritualität / Religiosität in der medizinischen Ausbildung: eine notwendige Ergänzung». Odenir befindet sich im sechsten Studienjahr an der «Pontifícia Universidade Católica do Paraná» im brasilianischen Curitiba und war kürzlich für zwei Monate in einem wissenschaftlichen Austauschprogramm in Europa.

Hier arbeitet er unter der Leitung von Professor René Hefti, Dozent an der Universität Bern und Gründungsdirektor des Forschungsinstitutes für Spiritualität und Gesundheit (FISG) mit Sitz in Langenthal.

Arbeit an vergleichender Studie

Odenir arbeitet am Projekt «Bewertung von Spiritualität / Religiosität im Kontext von psychischer Gesundheit: Eine vergleichende Studie aus Sicht der klinischen Bioethik» mit, welches von Professor Mary Rute Esperandio und Professor René Hefti gemeinsam geleitet wird.

Die SGM-Klinik, zu der das FISG gehört, ist spezialisiert auf Psychosomatische Medizin, Psychiatrie und Psychotherapie. Mittlerweile ist die SGM-Klinik eine internationale Referenz zur Umsetzung von «Spiritual Care» im Krankenhauskontext. Das therapeutische Konzept geht davon aus, dass es bei psychischen und somatischen Erkrankungen immer eine existenzielle und damit spirituelle Dimension gibt, die in die Behandlung miteinbezogen werden soll.

Tagung zu «Spiritual Care»

Am 7. und 8. November 2019 laden SGM und FISG zu einer Tagung zum Thema «Spiritual Care». Spiritualität wird in den Fachbereichen Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik zunehmend thematisiert, so der Kursbeschrieb zur Tagung. Und weiter: «Spiritual Care entwickelt sich zu einem neuen Behandlungsstandart. Die vorliegende Fortbildung vermittelt Grundlagen und Skills, um Spiritualität in den klinischen Alltag zu integrieren.» Dazu gehöre die Erhebung einer spirituellen Anamnese und damit die Erfahrung von spirituellen Bedürfnissen, Ressourcen und Nöten. «Auch mögliche spirituelle Interventionen und die Zusammenarbeit mit Seelsorgenden werden diskutiert.»

Zur Webseite:
Forschungsinstitut (FISG / RISH)

Zum Thema:
Spiritual Care: Religion und Glaube im Spital – ein holpriger Weg
«Spiritual Care» wird wichtiger: Der Glaube ist bei körperlicher Heilung ein wichtiger Faktor
Religiöse Orientierung: Was Schweizer Hausärzte glauben

Datum: 01.11.2019
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

Kommentar schreiben

Bitte melden Sie sich an oder registrieren Sie sich neu, um diesen Artikel zu kommentieren.
Anmelden
Mit Facebook anmelden

Adressen

CGS ECS ICS