Zur Beerdigung von Prinz Philip

«Der Glaube an Jesus war ein wichtiger Teil seines Lebens»

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Prinz Philip und Queen Elizabeth II. (Bild: flickr / CC BY-SA 2.0)
Es war Prinz Philip, der seine Gemahlin, Queen Elizabeth II. (94), dazu ermutigte, mehr über den christlichen Glauben in der Öffentlichkeit zu sprechen. «Der Glaube an Jesus Christus war ein wichtiger Teil seines Lebens», sagt ein Geistlicher. Der Gottesdienst zur Beerdigung von Prinz Philip fand am 17. April in der St. George's Chapel auf Schloss Windsor statt.

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Justin Welby
Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, hat am 17. April, die Abdankung von Prinz Philip halten.

Bereits am Sonntag, 11. April, also zwei Tage nach dem Tod des 99-jährigen Adeligen, würdigte Justin Welby den verstorbenen Herzog von Edinburgh bei einem Gedenkgottesdienst. «Es ist Gott, der erschafft, Gott, der ruft und Gott, der sendet», sagte Justin Welby in seiner Predigt.

«Im Gehen mit Jesus Christus gibt es eher Licht als Dunkelheit. Es ist oft ein scheinbar unbeständiges Licht für diejenigen, die in der Trauer gefangen sind, aber es leuchtet und es wächst und es wird heller, und es winkt und ruft uns zur Hoffnung statt zur Verzweiflung. Die Hoffnung gründet sich nicht auf eitle Mythen und Legenden, sondern auf die Realität der Auferstehung.»

«Die zuverlässigste aller Realitäten»

«In Christus sehen wir, dass wir im Tod nur für eine Weile getrennt, nur für einen Augenblick entliehen sind, und im Glauben finden wir, dass das Licht keine Illusion ist, sondern die tiefste und zuverlässigste aller Realitäten.»

Weiter erklärte Justin Welby: «Es gibt tiefen Verlust und tiefe Trauer, aber es gibt weder ewige Trennung noch ewige Dunkelheit. Stattdessen gibt es Überraschung und Freude wie bei Johannes, und alle Bedürfnisse sind erfüllt, wie in der Apostelgeschichte vorausgesehen, und es gibt Ruhe und eine neue Schöpfung, wie Christus selbst vorausgesagt. Unser Leben ist vor dem Tod nicht vollendet, aber seine Ewigkeit ist vorbereitet.»

«Glaube war wichtiger Teil seines Lebens»

Bei einer anderen Gelegenheit erklärte Justin Welby: «Ich schliesse mich den vielen Menschen an, die für die Ehe ihrer Majestät der Königin und Prinz Philip und für ihre Kinder, Enkel und Urenkel dankbar sind. Es war eine Ehe, die auf Freundschaft und gegenseitigem Respekt beruhte und die vom gemeinsamen Glauben an Christus getragen wurde.»

Der Erzbischof von York, Stephen Cottrell, sagte: «Sein Glaube an Jesus Christus war ein wichtiger Teil seines Lebens und hat ihn geprägt.» Und der Erzbischof von Wales, John Davies, erklärte, Philip sei ein «Fels» im Leben der Königin gewesen und sei während ihrer gesamten Ehe «unerschütterlich» an ihrer Seite geblieben.

«Ein aussergewöhnlicher Diener»

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Canon J. John
Der britische Evangelist und Autor J. John erklärte, dass er das Leben von Prinz Philip immer mit grossem Interesse verfolgt habe, da sie beide ursprünglich Griechen waren. Ein Aspekt beim verstorbenen Herzog von Edinburgh sei «seine aussergewöhnliche Rolle als Diener. In christlichen Kreisen legen wir häufig ein Lippenbekenntnis zu der Idee ab, ein Diener zu sein.»

Oft werde nicht verstanden, was dienen bedeutet. «Ein Diener zu sein, erfordert zwei Dinge: Erstens müssen Sie die Bedürfnisse eines anderen zu Ihrer Priorität machen; zweitens ordnen Sie sich selbst unter.»

Prinz Philip habe viel einstecken müssen. «Das Leben von Prinz Philip erinnert uns daran, dass wir als Christen Diener sein sollen. In einem Zeitalter der Promi-Kultur fällt es nicht leicht, einen Schritt zurückzutreten.»

Er «überredete» die Queen, über Glauben zu sprechen

Prinz Philip «überredete» Queen Elisabeth II. dazu, in öffentlichen Sendungen über ihren christlichen Glauben zu sprechen. «Prinz Philip ermutigte die Königin dazu, in ihren Weihnachtssendungen über ihren eigenen Glauben zu sprechen», erinnert sich Pastor Ian Bradley. «Die Königin sprach in ihrer Sendung im Jahr 2000 sehr bewegend und kraftvoll über ihren eigenen christlichen Glauben und den Einfluss, den er auf sie hatte.»

Ian Bradley, der manchmal als Gastpastor für Philip und Elisabeth II. predigte, weiter: «Es war Philip, der die Königin dazu brachte, mehr aus ihrem eigenen christlichen Glaubensleben zu sprechen.» Prinz Philip sei an Theologie interessiert gewesen. «Er hatte eine wunderbare Kenntnis der Bibel.» Auch habe er nach Predigten Fragen gestellt. «Ich war erstaunt über sein biblisches Wissen.»

Philips Mutter rettete Juden

Der Sprecher des israelischen Aussenministeriums, Lior Haiat, erwähnte in einer Erklärung, dass Prinz Philips Mutter, Prinzessin Alice, während des Zweiten Weltkriegs eine jüdische Familie im von den Nazis besetzten Athen beschützte. Sie wurde später in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem als «Gerechte unter den Völkern» anerkannt und später auf dem Ölberg in Jerusalem beerdigt.

1994 nahm Prinz Philip in Yad Vashem die Ehrung seiner Mutter persönlich entgegen. «Der Holocaust war das schrecklichste Ereignis in der gesamten jüdischen Geschichte, und es wird in der Erinnerung aller zukünftigen Generationen bleiben. Es ist daher eine sehr grosszügige Geste, dass hier auch der vielen Millionen Nichtjuden gedacht wird, die wie meine Mutter ihre Schmerzen und Ängste teilten und im Kleinen taten, was sie konnten, um den Schrecken zu lindern.» Und in das Besucherbuch von Yad Vashem schrieb Prinz Philip: «Gott richtet alles, was wir tun.»

Beerdigung könnte verbinden

Kardinal Vincent Nichols, Oberhaupt der katholischen Kirche in England und Wales, sagte, dass nun die Zusammenkunft zu Philips Beerdigung der Familie «ein vergleichsweise kleines Stück Privatsphäre» bringen könnte. Gegenüber Times Radio sagte er: «Ich denke, es könnte ein bisschen Trost für die königliche Familie sein, weil es ihnen die Chance gibt, sich nahe zu sein und ein vergleichsweise privates Leben zu führen.»

Zwar werde die Zeremonie von allen beobachtet, «aber nicht die ganze Zeit in der Öffentlichkeit zu stehen, könnte helfen. Viele Familien kommen zusammen und überwinden Spannungen und zerbrochene Beziehungen zum Zeitpunkt einer Beerdigung. Etwas sehr Tiefgreifendes verbindet sie alle wieder. Und das gilt sicher auch für diese Familie.»

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Datum: 15.04.2021
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch / Assist News / Premier / Infochretienne / Christian Post / Israel heute

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