Missionale Theologie

Wie setzen Kirchen ein Zeichen der Hoffnung?

Es gibt sie, die Kirchen, die heute in der Schweiz zeitgemäss und gesellschaftsrelevant die Mission Gottes an ihrem Ort leben. Ermutigende Beispiele am IGW-Studientag «Zeichen der Hoffnung» zeugten davon.

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Johannes Reimer, Sabrina Müller, Thomas Schlag und Thomas Dauwalter (von links) sehen die Kirche als Hoffnungsträgerin.
140 Studierende des Instituts für Weltmission und Gemeindebau (IGW), Leiter und Mitarbeiter von Kirchen konnten sich am 19. April in der EMK in Hunzenschwil AG davon überzeugen: Kirche ist kein Auslaufmodell, sie ist die Hoffnung der Welt. Dass Kirche Zukunft hat, machten fünf Beispiele von Genf bis Kreuzlingen TG deutlich: Sie alle haben konkrete Schritte der Mission Gottes gewagt. Aus Liebe zum Nächsten sind sie mit Freude, Begeisterung, Mut und Erfolg für die Bevölkerung an ihrem Ort ein Zeichen der Hoffnung. Sie löschen soziale Brandherde, setzen sich für mehr Gerechtigkeit ein, bekämpfen Armut, fördern die Integration von Ausländern, schaffen Gemeinschaft und bringen Menschen Liebe und Wertschätzung entgegen.

Kirche zu sein ist ein Entscheid

Gott sei der grosse Weltmissionar, der sich seit jeher auf seiner Suchaktion nach Menschen all jenen zuwendet, die sein Volk sein wollen, erklärte Thomas Dauwalter, Pastor und Dozent für praktische Theologie. Durch seine Kirche, ihren Lebensstil und den Umgang miteinander sollte Gott verherrlicht und für andere Menschen erlebbar und sichtbar werden. «Die Kirche eines missionarischen Gottes kann sich nicht für oder gegen die Mission entscheiden. Sie kann sich nur entscheiden, ob sie Kirche sein will oder nicht», so Dauwalter. Jeder Gemeinde müsse daran gelegen sein, Gottes Grossaktion des allumfassenden Weltfriedens, den grossen «Shalom», mitzutragen, der beim Herrschaftswechsel weg von der Regierung des Menschen hin zur Regierung Gottes Realität werde.

Dass die Gemeinde im nachchristlichen Europa entweder leidenschaftlich oder nicht sein wird, davon ist Thomas Schlag, Theologieprofessor der Universität Zürich, überzeugt: «Wenn eine politische Gemeinde sagt: 'Wenn ihr nicht mehr da wäret, würde etwas fehlen', dann hat die christliche Gemeinde Gottes Gnade spürbar gemacht.»

Evangelium und Kultur im Dialog

Sabrina Müller, Pfarrerin in Bäretswil ZH und Doktorandin an der Universität Zürich, zeigte anhand mehrerer Beispiele, wie die Kirche in England auf unkonventionelle Art auf die Menschen zugeht und auch solchen eine Heimat bietet, die nicht mehr oder noch nie etwas mit der Kirche zu tun hatten. «Damit Gottes frohe Botschaft bei den Menschen ankommt, ist das Gespräch zwischen dem Evangelium und der Kultur der Menschen ein Muss», erklärte Johannes Reimer, Professor für Missionswissenschaften.

Datum: 26.04.2013
Autor: Eveline Mergaert
Quelle: ideaSpektrum Schweiz

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