Missionale Theologie
Wie setzen Kirchen ein Zeichen der Hoffnung?
Es gibt sie, die Kirchen, die heute in der Schweiz zeitgemäss und gesellschaftsrelevant die Mission Gottes an ihrem Ort leben. Ermutigende Beispiele am IGW-Studientag «Zeichen der Hoffnung» zeugten davon.
Kirche zu sein ist ein Entscheid
Gott sei der grosse Weltmissionar, der sich seit jeher auf seiner Suchaktion nach Menschen all jenen zuwendet, die sein Volk sein wollen, erklärte Thomas Dauwalter, Pastor und Dozent für praktische Theologie. Durch seine Kirche, ihren Lebensstil und den Umgang miteinander sollte Gott verherrlicht und für andere Menschen erlebbar und sichtbar werden. «Die Kirche eines missionarischen Gottes kann sich nicht für oder gegen die Mission entscheiden. Sie kann sich nur entscheiden, ob sie Kirche sein will oder nicht», so Dauwalter. Jeder Gemeinde müsse daran gelegen sein, Gottes Grossaktion des allumfassenden Weltfriedens, den grossen «Shalom», mitzutragen, der beim Herrschaftswechsel weg von der Regierung des Menschen hin zur Regierung Gottes Realität werde.
Dass die Gemeinde im nachchristlichen Europa entweder leidenschaftlich oder nicht sein wird, davon ist Thomas Schlag, Theologieprofessor der Universität Zürich, überzeugt: «Wenn eine politische Gemeinde sagt: 'Wenn ihr nicht mehr da wäret, würde etwas fehlen', dann hat die christliche Gemeinde Gottes Gnade spürbar gemacht.»
Evangelium und Kultur im Dialog
Sabrina Müller, Pfarrerin in Bäretswil ZH und Doktorandin an der Universität Zürich, zeigte anhand mehrerer Beispiele, wie die Kirche in England auf unkonventionelle Art auf die Menschen zugeht und auch solchen eine Heimat bietet, die nicht mehr oder noch nie etwas mit der Kirche zu tun hatten. «Damit Gottes frohe Botschaft bei den Menschen ankommt, ist das Gespräch zwischen dem Evangelium und der Kultur der Menschen ein Muss», erklärte Johannes Reimer, Professor für Missionswissenschaften.

Autor: Eveline Mergaert
Quelle: ideaSpektrum Schweiz