Christen in der Öffentlichkeit

Bekenntnis zum Glauben in den Medien kein Tabu mehr

Die Zeiten haben sich gewandelt – auch in den Medien und im Verhältnis der Christen zu ihnen. Die Berührungsängste werden kleiner und die Sprachfähigkeit grösser.
In den achtziger Jahren war es noch verpönt, sich als Christ in den Medien zu präsentieren. In den Neunzigern war es für Christen sehr schwer möglich, sich gegen den Hauptstrom der Medien zu positionieren. Im jungen Jahrtausend hingegen gelingt es Christen mehr und mehr, auch in einer multireligiösen Gesellschaft in den Medien aufzutreten – neudeutsch: zu «performen».

Beten vor dem Auftritt

Anfang Dezember steht Leslie Ann Jost bei der Sat.1-Musikshow «The Voice of Germany» auf der Bühne, präsentiert einen säkularen Titel – und spricht vor dem Auftritt vom Beten. Sie könne «nie tiefer fallen kann als in Gottes Hand». Sie tut das selbstverständlich und selbstbewusst.

Eine Woche zuvor stand an gleicher Stelle Yasmina Hunzinger, die in christlichen Kreisen bekannt ist. Und auch ihr Auftritt ist professionell. Beide schaffen es am Ende souverän in die nächste Runde.

«Im Auftrag des Herrn»

Anderer Sender, anderes Format: Der Methodistenpastor Alfred Mignon steigt zu Günter Jauch in den Ring, um beim RTL-Quiz «Wer wird Millionär?» am Ende 125‘000 Euro zu gewinnen. Das Besondere: Er erfüllte damit eine «göttliche Mission» – als einer, der «unterwegs im Auftrag des Herrn» war. So schreibt die Bild-Zeitung über einen Gewinner, der knapp drei Viertel des Gewinns an eine «arme Familie» weitergeben will.

Kurz darauf fiebert der Fernsehzuschauer mit dem ehemaligen Wetzlarer Dompfarrer Michael Stollwerk, der sich beim ZDF müht, mit seiner Spielpartnerin «die Million zu retten». Mit jeweils 75‘000 Euro gehen die beiden nach Hause – und nach der Sendung überreicht Stollwerk dem Moderator Jörg Pilawa eine Kinderbibel für dessen neugeborenes Kind. Auch die verunglückte «Wetten, dass..?»-Sendung mit Samuel Koch erregte mediale Aufmerksamkeit für seinen christlichen Glauben.

Kommentar:

Dennoch scheiden sich die Geister

Die Berührungsängste von Christen werden kleiner und ihre Sprachfähigkeit grösser. In einer Zeit, in der in den Medien jeder eine «Macke» haben darf, kann man eben auch seinen christlichen Glauben bekennen.

Der Grad der Professionalisierung der eigenen Darstellung und Vermarktung wächst. Solange er nicht zur Verleugnung des Glaubens, sondern zum mutigen Bekenntnis führt, ist das auch gut so.

Die Schere öffnet sich weiter – und zwar zwischen der vorher skizzierten Entwicklung einerseits und der massiver werdenden Ablehnung von christlichen Positionen in Teilen der Gesellschaft andererseits.

Man kann dankbar für jeden sein, der einladend und fröhlich auf den christlichen Glauben und auf Jesus hinweist. An Jesus jedoch werden sich die Geister trotzdem scheiden.


Lesen Sie auch:
Samuel Koch: Zu Weihnachten kann er nach Hause
Pastor spendet 125'000 Euro: Im Auftrag Gottes in die Quizsendung
Ex-MusicStar Carmen Fenk: «Ouh-Baby-Schallalalla - das brauche ich nicht!»

Datum: 26.12.2011
Autor: Michael vom Ende / Bearbeitung Livenet
Quelle: idea.de

Adressen

CGS ECS ICS