19.05.2020 | Livenet-Talk: Menschenhandel - Schluss mit Schweigen!
Es gibt immer mehr Fälle von Menschenhandel, in Europa aber auch in der Schweiz. Das zeigt ein Bericht des Europarates und auch der Jahresbericht der Fachstelle für Frauenhandel und Frauenmigration FIZ. Innerhalb der letzten 4 Jahre stieg in Europa die Anzahl von Fällen um 44%. Die Dunkelziffer ist hoch. Diese Zunahme lässt sich unterschiedlich erklären: Einerseits steigt das politische und soziale Engagement gegen Menschenhandel in vielen Ländern, andererseits schaffen Migration und andere gesellschaftliche Entwicklungen ideale Voraussetzungen für die Ausbeutung von Menschen.
Was können wir dagegen tun? Und was hat der moderne Menschenhandel überhaupt mit mir zu tun? Die Auslöser und Auswirkungen des Menschenhandels schleichen sich ganz unscheinbar in unseren Alltag, so dass er uns alle etwas angeht. Das hat Ueli Haldemann von der christlichen Ostmission selbst erlebt: Seine erste Konfrontation mit dem Thema hat ihn wachgerüttelt. Nun ist es sein Anliegen, auch andere für das Problem zu sensibilisieren – insbesondere Männer.
Der Verein Heartwings engagiert sich an der Basis des Problems: Im Rotlichtmilieu von Zürich. Denn gerade in der Prostitution arbeiten viele Frauen als Opfer von Menschenhandel und finanzieller Ausbeutung. Die EVP hat sich das Problem des Menschenhandels auf die Fahne geschrieben und geht politisch dagegen vor. Wir diskutieren über die Situation in der Schweiz und im Leben der Betroffenen, über die Auswirkungen der Corona-Krise und darüber, wie wir als einzelne zur Verbesserung beitragen können.
Gäste:
• Ueli Haldemann, Kampagnenleiter Menschenhandel, christliche Ostmission
• Peter Widmer, Gründer und Inhaber des Vereins Heartwings
• Marianne Streiff, Nationalrätin EVP
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