Der Mensch sucht nach dem Höheren – und sucht und sucht …

"Ich bin nicht religiös", sagt mein Freund abends beim Bier, "aber ich glaube schon an etwas Höheres." Auch wenn der Mann nicht in eine Kirche geht, ist er überzeugt: Irgendetwas, das über dieser Welt ist, muss es geben. Das spüre er, gesteht er, ja, das wisse er irgendwie. - So wie ihm geht es heute wohl vielen Menschen. Warum?

Weil wir alle im Kern religiös sind. In dem Sinn, dass ein Teil in uns immer auf der Suche nach dem höheren Sinn des Lebens ist. Sobald wir genügend Essen auf dem Teller haben und der Magen voll ist, geht die Suche los. Kaum sind die nötigsten Bedürfnisse gestillt, brauchen wir mehr: Grosse Wohnung, schöne Kleider, Geld, Auto, tolle Ferien und und und. Und wenn wir das alles haben? Dann melden sich neue Bedürfnisse. Weil eigentlich unsere Seele sucht. Sie braucht geistliche Nahrung. Wir versuchen sie aber oft, nur mit Materiellem oder ein paar Emotionen abzuspeisen.

Es begann mit dem neuen Velo

Unser Leben lang rennen wir immer etwas hinten nach. Schon als wir klein waren, dachten wir, ja, wenn ich dann in die Schule gehe und wenn ich ein Velo bekomme, dann ist alles gut. Das Velo war da, rot, neu. Eigentlich ein richtig tolles. Aber es war doch nicht das Wahre. Aber, wenn ich gross bin, in die Lehre komme, einen Töff besitze, in den Ausgang gehen kann, eine Freundin kenne - dann habe ich das wirkliche Leben gefunden. Und? Sicher, das Motorradfahren machte Spass, im Ausgang war es oft lässig und auch die Freundin war wichtig und gab einem viel. Doch die Suche, die Sehnsucht nach noch etwas ganz anderem, hörte nicht auf. Noch immer hungerte die Seele.

Promis am Ziel der Träume?

Wie weit uns diese Suche treibt, leben uns ja die Reichen und Schönen dieser Welt laufend vor. Sie können sich die teuersten und verrücktesten Dinge leisten. Aber auch wenn sie alles erreichen, was sie sich zum Ziel gesetzt haben - hört da die Suche nach dem höheren Sinn auf? Nein. Wir lesen es täglich in den Schlagzeilen: Viele stürzen sich aus Enttäuschung in Sucht und Unglück.

Auf Sendersuchdurchlauf

Der französische Mathematiker und Philosoph Blaise Pascal - Schülern immer noch bekannt als Erfinder des Pascalschen Dreiecks und der kommunizierenden Röhren - sagte einst: Der Mensch habe ein Vakuum in sich, das nur durch Gott gefüllt werden könne (siehe auch www.blaise-pascal.de/pascal_texte.php ). Und der alte Gelehrte Augustinus sagte: Unruhig sucht das Herz, bis es in Gott Ruhe findet. Die Seele ist auf der Suche nach Gott, von dem sie kommt und zu dem sie geht. Wie ein Empfangsgerät auf Sendersuchdurchlauf. Erst wenn es die richtige Frequenz findet, kann die Verbindung hergestellt werden.

Eine Idee des Schöpfers

Sie sitzt tief drin im Menschen: die Ahnung, dass es ausserhalb des Sichtbaren in dieser Welt etwas gibt, das mit uns Kontakt aufnehmen will. Und es ist nicht irgendetwas, sondern Gott, der Erfinder und Schöpfer des Lebens. Er hat die Sehnsucht nach ihm ins Herz des Menschen gelegt. Das Geschöpf findet seine Bestimmung und Erfüllung erst, wenn es seinen Schöpfer gefunden hat.

Fortsetzung: Wie kann ich Gott finden?

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Autor: Fritz Herrli
Quelle: Jesus.ch

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